Köln. .
Die Sprengung einer Weltkriegsbombe ist in Köln zur Attraktion für Schaulustige geworden. Vor der Zündung der Fünf-Zentner-Bombe mussten in der Nacht zu Freitag wiederholt Personen aus der Gefahrenzone geholt werden. Sie hatten sich mit Fotoapparaten und Handys durch die Absperrungen geschmuggelt, um die Explosion aus nächster Nähe zu verfolgen. Obwohl die Vorbereitungen gegen 23.30 Uhr abgeschlossen waren, konnte die gezielte Sprengung erst gut eineinhalb Stunden später erfolgen. Für die Schaulustigen hat die Verzögerung der Sprengung keine rechtlichen Konsequenzen. Sie wurden lediglich aus dem Gefahrenbereich verwiesen.
Die Bombe war am Donnerstag bei Bauarbeiten unweit des 45-stöckigen Uni-Centers von einem Baggerfahrer entdeckt worden. Sie hatte einen beschädigten Langzeitzünder und konnte nicht entschärft werden. 5000 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. In einem Umkreis von 300 Metern hatten die Anwohner ihre Wohnungen verlassen. In einem Radius von weiteren 200 Metern durfte sich aufgrund einer möglichen Druckwelle niemand auf der Straße befinden. Diese besondere Situation sei schwer zu kontrollieren gewesen, sagte ein Stadtsprecher.
Die britische Bombe lag in einer Grube. Um das Loch wurden Überseecontainer abgestellt, die mit Erde gefüllt waren. Damit sollte die Wucht der Explosion abgefangen werden. Bei der Explosion der mit 125 Kilogramm Sprengstoff gefüllten Bombe entstand ein vier Meter tiefer und acht Meter breiter Krater.
In Neuss wurde nahezu zeitgleich eine britische Zehn-Zentner-Bombe erfolgreich entschärft. Bis zu 1850 Menschen, darunter auch die Bewohner eines Altenheims und einer Behinderteneinrichtung, mussten die Sperrzone verlassen.