Köln. Nach dem Nackt-Eklat im Kölner Dom hat einer der Kirchgänger die junge Femen-Aktivistin geohrfeigt. Die Polizei ermittelt nun gegen einen 61-Jährigen wegen Körperverletzung. Ein Video der Weihnachtsmesse zeigt, wie der Mann aufspringt und der bereits überwältigten Frau fest ins Gesicht schlägt.
Nach der Störung einer Weihnachtsmesse durch eine Aktivistin im Kölner Dom ermittelt die Polizei gegen einen Kirchgänger, der der halbnackten Frau ins Gesicht geschlagen hat. Gegen den 61-Jährigen werde wegen Körperverletzung ermittelt, bestätigte ein Polizeisprecher am Donnerstag einen Bericht der "Bild"-Zeitung. In einem Video ist zu sehen, wie der Mann aus den vorderen Bankreihen auf die bereits überwältigte 20-Jährige zugeht, mit der linken Hand weit ausholt und feste zuschlägt.
"Die Frau ist von uns vernommen worden. Da sind auch Verletzungen erkannt worden, die durch den Schlag entstanden sind", sagte der Polizeisprecher. Ein Mann habe Online-Anzeige gegen den 61-Jährigen erstattet, nachdem er das Video gesehen habe.
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Femen-Aktivistin saß bereits im Gefängnis
Die Aktivistin der Frauengruppe Femen war ausgerechnet am 80. Geburtstag von Kardinal Joachim Meisner halbnackt auf den Altar gesprungen - mit den aufgemalten Worten "I am God" ("Ich bin Gott") auf ihrem Oberkörper. Auch die Frau selbst hatte bereits Anzeige gegen den Kirchenbesucher gestellt.
Die Polizei ermittelt gegen die 20-Jährige wegen Störung der Religionsausübung und Hausfriedensbruchs. Die Aktion hatte viel Kritik und Empörung ausgelöst. Aktivistin Josephine Witt hatte der dpa nach dem Eklat gesagt, Femen wolle gegen Machtmonopol und Ausgrenzung bestimmter Gruppen durch die katholische Kirche protestieren. Die Frau war schon an mehreren Protestaktionen beteiligt und hatte dafür in Tunesien bereits im Gefängnis gesessen. (dpa)