Im Ruhrgebiet. . Konzept für den Nachfolger der Ruhrolympiade ist fertig. Die Premiere ist für das Jahr 2015 mit mehr als 10 000 Teilnehmern in Essen und den Nachbarstädten vorgesehen.

Die Planungen fürs sportliche Großereignis „Ruhr Games“ werden konkreter. 2015 sollen sich mehr als 10 000 Jugendliche aus der Region und aus europäischen Partnerstädten in olympischen Disziplinen, aber auch in Trendsportarten miteinander messen. Ein über 100 Seiten starkes Durchführungskonzept bringt jetzt viele Ideen zusammen. Auf den Regionalverband Ruhr (RVR) und seine Partner wartet viel Arbeit – und auf die Region ein hochattraktives Sportereignis.

Fest steht für alle Beteiligten: Das Jugendsportfest „Ruhr Games“ soll als Nachfolger der einstigen Ruhrolympiade keine einmalige Sache sein. Die Premiere ist im nächsten Jahr im mittleren Ruhrgebiet rund um Essen vorgesehen, danach soll die Veranstaltung im Zwei-Jahres-Rhythmus durch die Region wandern. So steht es im Konzept, das der NRZ vorliegt. 2017 ist Dortmund mit dem östlichen Ruhrgebiet an der Reihe, 2019 der Westen mit Duisburg, Mülheim und dem Kreis Wesel, 2021 Bochum, Herne sowie die Kreise Recklinghausen und Ennepe-Ruhr. „Wir wollen bei den ‘Ruhr Games’ die gesamte Region in Bewegung bringen“, hat RVR-Chefin Karola Geiß-Netthöfel betont. Erfolgreiche Regionalveranstaltungen wie die „Extraschicht“ und der „Day of Song“ gelten als Vorbild. Der RVR setzt auf eine enge Zusammenarbeit mit den Sportverbänden vor Ort.

Erstellt haben das „Ruhr Games“-Konzept die beiden renommierten Sportagenturen Cardiac (Münster) und Proprojekt (Frankfurt), begleitet vom neuen Hamburger Sportvermarkter Jung von Matt/sports (einer der Geschäftsführer ist Christoph Metzelder). Die Fachleute haben Sportstätten unter die Lupe genommen und überlegt, wie sich zudem Orte der Industriekultur einbinden lassen. Beispiel 2019: Da könnte der Landschaftspark Nord fürs BMX-Fahren, für Judo, den Ruhr Games Lauf, aber auch für viele Showelemente genutzt werden, während Volleyball- und Skateboard-Wettbewerbe im Enni-Sportpark in Moers stattfinden. In der RWE-Halle in Mülheim könnten Badminton-, Hockey- und ebenfalls BMX-Ausscheidungen stattfinden. Das weitere Sportprogramm konzentriert sich dann auf den weitläufigen Sportpark Duisburg.

Gelungene Premiere ist immens wichtig

Sport ist nicht alles. Den Machern schwebt ein umfangreiches Begleitprogramm vor – mit Rockkonzerten (optimal: Sportfreunde Stiller), mit Debatten (z.B. Sport und Homosexualität), You-Tube-Künstlern, mit Breakdance, DJ-Wettbewerben, und „Laser Pointer Tagging“ (eine Art digitales Graffiti). Prominente Moderatoren aus der Liga Joko & Klaas sollen für das Kulturprogramm gewonnen werden. Promis sollen auch für die „Ruhr Games“ werben; mit Ex-Fußballprofi Christoph Metzelder steht einer schon bereit.

Was konkret an Begleitprogramm zu welcher „Ruhr Games“-Auflage verwirklicht werden kann, muss die weitere Planung zeigen. Den Verfassern des Konzeptes ist aber klar: Eine gelungene Premiere ist immens wichtig. Für 2015 wird mit einem Budget von 2,5 Millionen Euro kalkuliert – 1,5 Millionen sollen vom Land kommen, das seinerzeit auch den Anstoß zur Planung der Veranstaltung gab, je weitere 500 000 Euro vom RVR und von der Ruhr Tourismus GmbH. Die organisatorischen Fäden für die „Ruhr Games“ laufen beim RVR zusammen. Die notwendigen Strukturen sollen in den nächsten Wochen geschaffen werden, der Aufbau eines Projektbüros mit Sitz in Essen ist geplant.

Bei der „Ruhr Games“-Premiere sollen alle Veranstaltungen in einem Radius von elf Kilometern (Luftlinie) stattfinden. Eine zentrale Rolle spielt die Zeche Zollverein, wo es eine „Ruhr Games“- Plaza, Konzerte und Showeinlagen geben soll. Zollverein auch Wettkampf-Ort sein - z.B. Tischtennis und BMX. Zudem soll das Gelände Zielort für den Triathlon und für den „Ruhr Games“-Lauf sein.Leichtathletik, Basketball und auch BMX sind im Sportpark Bottrop geplant. In Oberhausen (Centro) könnten Judo und Parkour (eine Art Hindernislauf) angesiedelt werden. Gladbeck könnte der Start für Triathlon und Lauf sein. Bei Schalke (Gelsenkirchen) könnten Fußball-, Turn- und Skateboard-Wettbewerbe stattfinden. Der Baldeneysee ist für Wakeboard, Rudern, Tennis, Beachvolleyball vorgesehen.