Brüssel. .
Bislang ist das Flugzeug eine handyfreie Zone. Über den Wolken endet bislang die grenzenlose Erreichbarkeit, weil das mobile Telefonieren in der Luft fast ausnahmslos untersagt ist. Das soll sich ändern. Nach und nach will die Brüsseler Kommission jetzt auch das Flugzeuginnere für die Benutzung elektronischer Geräte öffnen.
Der erste Schritt, den Verkehrskommissar Siim Kallas am gestrigen Montag vorstellte, fällt allerdings bescheiden aus: Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) empfiehlt den Airlines, den Gebrauch aller Geräte auch bei Start und Landung zuzulassen, solange sie nicht mit einem Netz verbunden sind.
Damit könnte also die übliche Aufforderung des Bordpersonals entfallen, „alle elektronischen Geräte“ - Notebooks und Tablets, Smartphones, E-Bücher, MP3- und DVD-Spieler – komplett auszuschalten. Im sogenannten Flugmodus, also ohne Verbindung zum Netz, dürften sie während der gesamten Zeit an Bord angeschaltet bleiben. Ob eine Fluggesellschaft das tatsächlich erlaubt, ist aber deren Sache. „Eine Service-Entscheidung“, sagte Kallas.
Das letzte Wort hat ohnehin der Flugkapitän persönlich. Die EASA hat lediglich festgestellt, dass es keine Sicherheitsbedenken mehr gibt, weil die Verbindung zwischen Cockpit und Tower durch die schwachen Signale nicht mehr beeinträchtigt wird. Im Februar soll dann auch das Telefonier-Verbot teilweise fallen, allerdings nicht für die Zeit auf dem Rollfeld und bei Start und Landung.
Eigenes Bordsystem
Während des Fluges wird die Benutzung bis auf Weiteres davon abhängen, ob die Maschine über ein eigenes Bordsystem verfügt, in das sich Mobilgeräte der Passagiere einklinken können. Bislang sind nur wenige Flugzeuge entsprechend ausgerüstet. Die Kommission rechnet aber damit, dass diese Möglichkeit dank technischer Fortschritte demnächst ausgeweitet werden kann.