Essen. . Der Orkan “Xaver“ wird auch in NRW kräftig wüten. Wetterdienste erwarten Windböen bis zu 110 Stundenkilometer an Rhein und Ruhr. Warnungen sind örtlich verschieden: Unwetterwarnungen gibt es für den Norden und Osten NRWs.

An der Nordseeküste hat der Wind am Donnerstag bereits kräftig aufgefrischt: In den nächsten Stunden soll es nun auch zwischen Rhein und Weser kräftig stürmen - bis hin zu Orkanstärke, sagen Experten, und wohl bis Freitagmorgen. Allerdings sind sie unterschiedlicher Ansicht wo es wie stark winden wird.

Die Warnungen für NRW zum Sturmtief "Xaver" pendeln beim Deutschen Wetterdienst zwischen "markantes Wetter" und "Unwetterwarnung" - je nach Region im Land. So warnte der DWD am Morgen für Teile des Niederrheins, Münsterland und Ostwestfalen vor Unwetter (Warnstufe "rot"). Für Ruhrgebiet, Rheinland, Sauer- und Siegerland rechnet man für die Stunden von Donnerstagmittag bis Freitagmorgen zwar auch mit Sturm, aber nicht so kräftig wie im Norden NRWs (Warnstufe "orange"). Ab dem Vormittag weitete der DWD seine Unwetterwarnung "rot" aus, auf die gesamte nördliche und östliche Landeshälfte, also auch für das Hochsauerland.

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Sturm "Xaver" wird "ganz NRW betreffen"

Beim Bochumer Wetterdienst "Meteomedia" kündigte Experte Jürgen Weiß hingegen am Morgen an, dass wohl "ganz NRW vom Sturm betroffen". Regionale Unterschiede in Sachen Sturmwarnung mochte Weiß nicht machen, wohl aber die Karte der Unwetterzentrale von Meteomedia: Dort wurde am Mittag für den östlichen Landesteil vor "starken Unwettern" gewarnt, für den Rest des Landes vor "mäßig starken" Unwettern. Weiß erklärt: "Das Hauptsturmfeld verläuft von der Deutschen Bucht über Hamburg Richtung Ostsee".

Die Karte zeigt die zu erwarteten Orkanböen am Donnerstag.
Die Karte zeigt die zu erwarteten Orkanböen am Donnerstag. © dpa

So schlimm werden wie beim Orkan "Kyrill" im Januar 2007, der mit bis zu 150 Stundenkilometer ganze Wälder niedermähte, soll es bei "Xaver" in NRW nicht werden. Aber Windgeschwindigkeit bis zu 110 Stundenkilometer können ebenfalls Bäume entwurzeln, Dachpfannen von Dächern reißen oder Äste aus Bäumen reißen. "Man sollte auf jeden Fall vorsichtig auf den Straßen unterwegs sein", rät Weiß.

Schnee in Sauerland und Eifel 

Sturmböen werden vor allem in "exponierten Lagen" besonders kräftig sein - also in flachen Regionen wie Niederrhein oder Münsterland und auf Bergkuppen, etwa in Sauer- oder Siegerland. Gleichwohl, bei Meteomedia geht man für NRW nicht davon aus, dass "es ein dramatischer Sturm wird", Meteorologe Jürgen Weiß rechnet eher mit einem "normalen Herbst- oder Wintersturm" - in hiesigen Breiten. In Norddeutschland sei hingegen "ein dicker Brummer" zu erwarten.

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Mit Sturmtief "Xaver" kommt dann auch der Winter nach NRW. In der Nacht nähern sich die Temperaturen dem Gefrierpunkt, am Freitagmorgen drohen deshalb glatte Straßen. Zudem wird es örtlich Schnee- und Graupelschauer geben. Winterwetter mit Schneelandschaften erwartet Weiß dann für Freitag vor allem in Sauerland und Eifel. Sturm "Xaver" dürfte zwischen Rhein und Weser bis mindestens in die Nacht zu Freitag winden, sagt Jürgen Weiß: "In Norddeutschland wohl noch bis Freitag-Nachmittag". (dae/WE)