Essen. Im Skandal um seinen Limburger Amtsbruder Tebartz-van Elst geht der Essener Bischof Overbeck jetzt in die Offensive: Er gewährt tiefe Einblicke in seine Haushaltsbücher. Demnach fällt das Vermögen des Ruhrbistums deutlich bescheidener aus.

Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck legt angesichts des Skandals um die Ausgaben des Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst das Vermögen des Ruhrbistums komplett offen. "Beim Umgang mit kirchlichen Finanzen ist größtmögliche Transparenz erforderlich", erklärte Overbeck am Freitag laut einer Mitteilung. Ob das als Kritik an dem Limburger Amtsbruder zu verstehen sei, wollte ein Essener Bistumssprecher nicht kommentieren.

Das Essener Bistum legt damit künftig nicht nur seinen regulären Haushalt offen, der ohnehin seit Jahren öffentlich vorgestellt und von externen Wirtschaftsprüfern begutachtet wird. Der Bischöfliche Stuhl - eine eigenständige Körperschaft mit dem Bischof als oberstem Repräsentanten an der Spitze - gibt außerdem freiwillig auch über seine eigenen Vermögenswerte Aufschluss. Dies müsste das Bistum nach Staatskirchenrecht eigentlich nicht tun.

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Der Bischöfliche Stuhl im noch jungen, 1958 gegründeten Ruhrbistum besitze nur rund 2,2 Millionen Euro, von denen der Bischof über knapp ein Zehntel frei verfügen könne, heißt es in der Mitteilung. In Limburg waren die Kosten für den neuen Bischofssitz auf rund 31 Millionen Euro explodiert, die zum Teil aus dem dortigen Vermögen des bischöflichen Stuhls gedeckt werden sollten. (dpa)