Essen. Weil die Anrufe nicht angenommen werden konnten, sind im vergangenen Jahr Tausende Notrufe verloren gegangen. Das geht aus einer Antwort des NRW-Innenministeriums hervor. Demnach beendeten in Dortmund mehr als 4000 Anrufer nach 20 Sekunden Wartezeit das Telefonat, in Bochum waren es rund 2000.

Bei den Polizeibehörden in der Region sind im vergangenen Jahr zahlreiche Notrufe verloren gegangen, weil sie nicht rechtzeitig entgegen genommen werden konnten. Das geht aus einer Antwort des NRW-Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage der FDP hervor.

In Bochum beispielsweise beendeten im Jahr 2012 rund 2000 Anrufer ihren Notruf, nachdem die dortige Leitstelle mehr als 20 Sekunden lang nicht zu erreichen war. In Dortmund wurden 4162 Notrufe nach 20 Sekunden beendet, und auch die Kreispolizeibehörde Recklinghausen verzeichnete über 4000 verloren gegangene Notrufe, die nicht innerhalb von 20 Sekunden entgegen genommen wurden.

Ein Notruf gilt bereits dann als „verloren“, wenn er nach mehr als fünf Sekunden Wartezeit vom Anrufer beendet wird, ohne dass der Anruf durch die entsprechende Leitstelle angenommen wurde. Die Landesregierung versichert zwar, dass grundsätzlich genügend Leitungskapazitäten zur Entgegennahme der Notrufe vorhanden seien. „Gleichwohl kann es bei herausragenden Vorkommnissen zu einer Überlastung der Notrufanschlüsse kommen, wenn die Anzahl der Anrufer deutlich über der Anzahl der vorhandenen Notrufanschlüsse liegt.“ Eine Modernisierung der Leitstellentechnik ist für das Jahr 2015 geplant.