Gelsenkirchen. Trinkwasser ist ein teures Gut: Im nächsten Jahr steigen die Preise beim Großversorger Gelsenwasser - teilweise um über 12 Prozent. Grund sind Kostensteigerungen beim Strom, hohe Investitionen in Wasserwerke und die geringere Auslastung, weil die Bürger schon kräftig Wasser sparen.

Trinkwasser wird im Versorgungsgebiet von Gelsenwasser im nördlichen Ruhrgebiet und dem Münsterland 2014 deutlich teurer. Beispielsweise werde der jährliche Wasserpreis für eine dreiköpfige Familie im Mehrfamilienhaus mit 120.000 Litern Jahresverbrauch um knapp 30 Euro auf gut 270 Euro steigen, teilte Gelsenwasser am Montag mit. Das entspricht einem Anstieg um über 12 Prozent.

Ursache seien höhere Strompreise und hohe Investitionen in Wasserwerke, teilte das Unternehmen mit. Außerdem seien die Anlagen nicht mehr so gut ausgelastet wie früher, weil die Bürger schon jetzt deutlich Wasser sparen.

Preiserhöhung betrifft 1,2 Millionen Menschen

Gelsenwasser ist einer der größten privaten Wasserversorger in Deutschland. Die Preiserhöhung betrifft in den Kommunen rund 1,2 Millionen Menschen. Das Unternehmen hat dabei die Grundgebühr konstant gehalten. Erhöht wird der Mengenpreis für 1000 Liter Trinkwasser, die künftig gut 1,80 Euro kosten.

Gelsenwasser habe den Preis zuletzt 2006 erhöht, sagte ein Sprecher, und werde auch nach dieser Erhöhung versuchen, ihn wieder lange konstant zu halten. Die Kosten für die Trinkwasserproduktion werden jährlich von Gutachtern festgestellt. Auf dieser Grundlage legt eine Schiedsstelle mit unabhängigen Experten den Preis fest.

Die Trinkwasserversorgung ist eine kommunale Aufgabe, die teils von den Städten selbst geleistet wird, teils betrauen die Kommunen private Versorger wie Gelsenwasser über lang laufende Verträge. Mehrheitseigentümer des Unternehmens sind die Stadtwerke Bochum und Dortmund. Die Gelsenwasser AG beschäftigt gut 1000 Mitarbeiter und hatte im vergangenen Jahr knapp 940 Millionen Euro umgesetzt. Von der Erhöhung betroffen sind unter anderem Gelsenkirchen, Castrop-Rauxel, Recklinghausen, Unna, Waltrop und Wickede. (dpa)