Unna. . Am frühen Donnerstagmorgen entdeckte ein Anwohner an der Stadtkirche in Unna eine Babyleiche. Die Mordkommission ermittelt gegen die noch unbekannte Mutter. Die Polizei geht davon aus, dass der Junge bereits tot war, als ihn die Mutter ablegte. Bei seiner Geburt soll er noch gelebt haben.

Nach dem Fund eines toten Säuglings ermittelt die Polizei gegen die noch unbekannte Mutter. Ihr Kind war bereits tot, als sie es in einer Sporttasche an der Evangelischen Stadtkirche in Unna abgestellt hat.

Vermutlich ist die Tasche bereits in der Nacht zu Mittwoch auf die Treppe zum Turmaufgang gestellt worden. Ein Anwohner fand sie dort und stellte sie neben einen nahen Müllcontainer. Doch am Donnerstagmorgen ging er der Sache noch einmal nach und öffnete die Tasche.

Die Polizei geht davon aus, dass der Junge bereits tot war, als ihn die Mutter ablegte. Er war gewaschen, sauber gekleidet und in Handtücher gehüllt. Ein Brief in englischer Sprache erklärt, das Kind solle in die Obhut der Kirche kommen.

Eine Obduktion ergab, dass das Kind ohne Betreuung durch eine Hebamme oder einen Arzt zur Welt gekommen ist, aber zunächst gelebt hatte. Woran es schließlich gestorben ist und wie lang sein kurzes Leben gedauert hat, halten die Ermittler aus taktischen Gründen zurück. Eingetreten sei der Tod bis zu 24 Stunden vor der Niederlegung der Tasche an der Kirche.

Blumen und Stofftiere am Fundort

Bei der Kriminalpolizei in Dortmund hat bereits am Donnerstagmorgen die Mordkommission ihre Arbeit aufgenommen. Der prominenteste Platz der Stadt Unna war von etwa 6 bis 9 Uhr für die Arbeit der Spurensicherung gesperrt.

Die Kirchengemeinde bietet sich ausdrücklich als Seelsorgerin auch in diesem Fall an. Am Fundort des Leichnams, den die Gemeinde mit einem Kreuz markiert hat, wurden bereits gestern Blumen, Kerzen und Stofftiere niedergelegt.