Kreis Borken. .
Einen Tag nach dem Überfall auf einen Geldtransporter in Ahaus nahe der niederländischen Grenze haben die Behörden den Fall geklärt. Die einschlägig bekannten Täter stammen aus den Niederlanden. Sie wurden - wie die NRZ berichtete - auf der Flucht im etwa 20 Kilometer entfernten Hengelo gestellt und festgenommen. Gegen sie wollen die deutschen Behörden einen europäischen Haftbefehl mit dem Zweck der Auslieferung erwirken, teilten Staatsanwaltschaft Münster und Polizei gestern mit. Einer der Männer hatte bereits in den 90er-Jahren einen Banküberfall in Vreden bei Ahaus verübt und war dafür auch verurteilt worden. Auch im Falle des zweiten Tatverdächtigen verfügt die Polizei über erhebliche kriminalpolizeiliche Erkenntnisse.
In Ahaus hatten die 28 und 45 Jahre alten Täter Schusswaffen und einen sprengstoffähnlichen Gegenstand verwendet. Dieser Metallgegenstand, den sie an den Transporter geheftet hatten, erwies sich inzwischen als Attrappe. Die Männer hatten vor einer Bank den Transporter mit zwei Wagen eingekeilt. Mit Waffengewalt erpressten sie die Herausgabe von Bargeld aus der Bank und einen Geldkoffer. Möglicherweise war in dem Koffer ein Sender versteckt.
Grenzübergreifende Fahndung
Eines der Fahrzeuge hatten die Täter mit Benzin überschüttet. Es gelang ihnen aber nicht, ein Feuer zu entzünden und so Spuren zu verwischen. Zeugen hatten das Duo zusätzlich bei einem Fluchtwagenwechsel kurz hinter der Grenze beobachtet. Die niederländische Polizei konnte die Männer mithilfe eines deutschen Polizeihubschraubers in einem Wohngebiet aufspüren und festnehmen. Dabei stellten die Beamten Tatwaffen, Beute und weitere Beweismittel sicher. Aufgrund des Sprengstoffverdachts hatte die Polizei den Tatort zunächst weiträumig abgesperrt und dHäuser im Umfeld evakuiert.