Essen. Ein Nachbar hat in Havixbeck spätnachts aus Ärger eine laute Party gestürmt - und geschossen. Spezialkräfte durchsuchten das Haus und stellten die Waffe und weitere Munition sicher. Den 50-Jährigen trafen die Beamten zunächst nicht an. Er stellte sich am Mittag auf einer Polizeiwache in Coesfeld.

Landauf, landab wurde der Wonnemonat Mai mit Musik und Parties begrüßt – manchmal wohl etwas laut, manchmal zu feuchtfröhlich. Im münsterländischen Havixbeck etwa ärgerte sich ein 50-jähriger Hausbewohner, dass Mittwochfrüh um 3.45 Uhr die ruhestörende Party eines Nachbarn immer noch andauerte. Kurzerhand schnappte sich der 50-Jährige seine Faustfeuerwaffe, Kaliber neun Millimeter, erstürmte voller Zorn die Nachbarwohnung und gab ungezielt mehrere Schüsse ab. Dann verließ er das Haus.

Spezialkräfte durchsuchten das Haus

Verletzt wurde bei den Schüssen niemand, die Kugeln drangen in die Wände eines Zimmers ein. Der Mann hatte zwar sein Ziel erreicht (die Party war vorüber), trotzdem: Sein Verhalten war kein probates Mittel, um eine Ruhestörung zu beenden. Wenig später rückte nämlich die vom Nachbarn alarmierte Polizei an. Eigens angereiste Spezialkräfte durchsuchten das Haus und stellten die Waffe und weitere Munition sicher. Den 50-Jährigen trafen die Beamten zunächst nicht an. Er stellte sich am Mittag auf einer Polizeiwache in Coesfeld.

Solche besonderen Vorkommnisse gab es in der Nacht zum ersten Mai am Niederrhein und im Ruhrgebiet nicht. „Alles ruhig“, hieß es auf NRZ-Nachfrage bei der Polizei im Kreis Kleve. Ähnlich äußerten sich die Leitstellen in Duisburg, Wesel und Essen. In Oberhausen gerieten neun Feiernde aneinander, es gab einen Schwerverletzten. In Düsseldorf waren die Beamten zwar ordentlich beschäftigt: „Die Stadt war bei dem schönen Wetter rappelzappelvoll“, sagte eine Polizeisprecherin. Man habe es aber nur mit dem üblichen Einsatzgeschehen zu tun gehabt. Auch in Köln drängte sich das Partyvolk in der Innenstadt. Dort wurde es auch teilweise ruppig: Die Polizei zählte 44 Körperverletzungen und 15 Sachbeschädigungen. 16 Personen mussten den Rest der Frühlingsnacht in einer Ausnüchterungszelle verbringen.