Oberhausen.. In Oberhausen hat am Montag der „Sea Life Abenteuerpark“ eröffnet. Wildwasserbahn und Pinguin-Gehege sollen Spaß und Wissen vermitteln. NRZ-Volontär Arne Schleef wurde zum Selbstversuch geschickt.
Sogar das Wetter spielt mit. Zumindest thematisch. Zur Eröffnung des „Sea Life Abenteuer Park Oberhausen“ punktet es mit grauen Wolken und Winter-Graden – ganz im Stil der Antarktis. Vor drei Tagen noch hätte ich mir nichts sehnlicher gewünscht als eine saftige Abkühlung. Und jetzt? Werde ich bei acht statt 20 Grad in eine orange-blaue Plastik-Schale steigen, um mir literweise eiskaltes Wasser ins Gesicht klatschen zu lassen. Na toll. Aber das Ganze soll einem ja den Südpol näher bringen. Und nach der Reise durch die Welt der Pinguine weiß ich wohl wirklich besser, wie sich ein Antarktis-Bewohner fühlt.
Aber zum Glück testen erst einmal andere. Oberhausens Bürgermeister Klaus Wehling wuchtet sich als erster Expediteur in ein Bötchen, Centro-Chef Frank Pöstges-Pragal setzt sich hinzu. Schauspieler Kai Noll („Unter Uns“) nimmt in der Mitte Platz. Pöstges-Pragals Wunsch, eine trockene Einweihung der Wasserbahn zu feiern, geht wortwörtlich in die Hose. Sein Hemd ist auch nass. Und das trotz Müllmann-farbenem Regen-Cape. „Feuchtfröhlich“, bilanziert OB Wehling; „gut geschützt in der Mitte“, freut sich Noll – er saß im „Wasserschatten“.
Drei Minuten Fahrt, eine Stunde nass
Für mich leider keine Option, ich soll alleine fahren. Also auf zur Expedition. Die gelbe Linie („Mindestgröße 1,20m!“) packe ich schon mal. Von rechts oben her donnert das Förderband, das mich gleich 14 Meter gen Wolken schleppen wird. Schon hier plätschert es nass auf mich herab. Und auch in meinem Plastik-Boot dümpelt Wasser – ich ahne Böses. Egal. Hinein. Gemächlich schippert meine Wanne dahin. Drei Minuten dauert die Fahrt der 250-Meter-Strecke. „Wir verbinden Attraktion und Tierbegegnung“, sagte eben noch Casper Bonavent – er ist Chef für die Oberhausener Abteilung des Betreibers Merlin.
Ein Tier hat mein Boot noch nicht betreten. Dafür schwappt mir eine Ladung Sprühwasser entgegen. Die „Teststation Luftfeuchtigkeit“ hat mich gerade untersucht, lese ich. Die „Teststation Wind“ schickt meine Gesichtshaut zurück in den Winter.
Und jetzt die Tiere: Das Boot schlängelt sich durch einen Glas-Tunnel, ein 42-Quadratmeter-Aquarium. 13 Eselspinguine tauchen hier umher, das Gehege ist auch von außen zu besichtigen. Die Tiere fühlen sich im Sommer bei acht bis zehn Grad wohl – im Gegensatz zu mir. 170 000 Liter Wasser, eine halbe Tonne Eis täglich und der Licht-Rhythmus der Falkland-Inseln sorgen für möglichst echte Lebensbedingungen.
Baubeginn Wildwasserbahn
Für mich geht es weiter, rauf auf die Stelzen. Und runter. Wuchtig schlägt mein Boot ins Nass. Meine Frisur ist anschließend keine mehr, die Hose gebadet, der Pulli ein Fall für die Wäscheleine. Spaß gemacht hat’s trotzdem. Es war eben eine Tour nah an der Realität: Ein echtes Antarktis-Erlebnis.