Bochum. . Ihre Mitschüler am Berufskolleg setzen sich für Mariama B. aus Guinea ein, die Angst hat wieder in die Hände ihrer Peiniger zu fallen, die sie zur Prostitution zwangen.
Aus Angst vor ihrer drohenden Abschiebung hat sich eine 19-jährige Schülerin aus Bochum am Mittwochmorgen mit siedendem Wasser übergossen. Am Morgen war die aus Guinea stammende Mariama B. im Bochumer Rathaus in Handschellen abgeführt worden, als sie das Ausländeramt besuchen wollte. Im Abschiebetrakt der JVA Büren dann ging sie in die Teeküche und verbrühte sich den Oberkörper.
In der Tat setzte der Petitionsausschuss des Landtages dann in letzter Minute ihre Abschiebung nach Spanien aus, wo sie zuerst einen Asylantrag gestellt hatte. Den Ausschlag dürfte jedoch nicht die Verletzung, sondern der Einsatz ihrer Mitschüler und Lehrer am Alice-Salomon-Berufskolleg und der SPD-Abgeordneten Axel Schäfer und Serdar Yüksel gegeben haben. Ihr Fall wird nun noch einmal geprüft.
Mariama B. fürchtet, in Madrid wieder in die Hände ihrer Peiniger zu fallen, die sie dort zwangsprostituierten. Zuvor hatte ihr Onkel in Guinea sie vergewaltigt und an den Genitalien verstümmelt. Sie vertraute sich einer Schlepperbande an, die sie jedoch an ein Bordell verkaufte. mit Hilfe eines Freiers gelang ihr die Flucht nach Deutschland.