Essen. .

Andreas H. fragte die Nachbarin mit freundlicher Stimme nach einem Löffel Salz. Doch kaum hatte die 30-Jährige ihm den Rücken zugedreht, attackierte er sie hinterrücks, bedrohte sie mit einem Messer und schloss die Tür hinter sich. Das geschah am 8. März in Essen. Drei Tage lang soll sich der Peiniger von nebenan dann an ihr mehrfach vergangen haben, bevor er sein Opfer frei ließ, berichtete der Staatsanwalt gestern. Der Täter ist verschwunden. Jetzt fandet die Polizei nach Andreas H. mit einem Foto.

Der Mann ist ein einschlägig vorbestrafter Sex-Täter. Nach einer Vergewaltigung im familiären Umfeld war er im Jahr 2004 vor dem Landgericht Duisburg zu einer Freiheitsstrafe von sechseinhalb Jahren verurteilt worden. 2010 kam Andreas H. wieder frei – wenn auch unter Auflagen: Bis heute steht er unter Bewährungs- und Führungsaufsicht. Dass er sich an die Auflagen der Justiz hält, habe ein Bewährungshelfer überprüft, hieß es gestern.

Die anderen Mieter in dem Haus hatten von alldem nichts mitbekommen. Das Opfer hatte nicht schreien können. Der Täter hatte ihr den den Kiefer ausgerenkt. Es war vorigen Sonntagmorgen, als Andreas H. der Frau gestattete, die Wohnung zu verlassen, um vermutlich kurze Zeit später selber unterzutauchen. Nach ihrer Freilassung sucht die 30-Jährige Zuflucht und Hilfe in einem Krankenhaus. Von dort wird die Polizei alarmiert, doch die Fahndung brachte keinen Erfolg.