Leverkusen. Fließender Verkehr wird auf der A1 bei Leverkusen weiterhin eine Ausnahmeerscheinung bleiben. Wegen bislang unbekannten Schäden an der Rheinbrücke bei Leverkusen musste Straßen.NRW die Freigabe der dritten Fahrspur in beiden Fahrtrichtung stoppen. Wie es mit der Brücke weitergeht, ist unklar.

Die Rheinbrücke über die A1 bei Leverkusen bereitet den Verkehrsplanern von Straßen.NRW zunehmend Kopfschmerzen. Nach einer mehrmonatigen Sperrung ist sie erst seit wenigen Tagen wieder für den Lkw-Verkehr freigegeben - da kommt schon die nächste Hiobsbotschaft: Die Stahlkonstruktion weist bislang unbekannte Schwachstellen auf. Konsequenz: Die geplante Freigabe einer dritten Fahrspur in beide Richtungen muss bis auf weiteres ausgesetzt werden.

"Es sind neue Risse aufgetreten", sagt Straßen.NRW-Sprecher Laurenz Braunisch. Nun werde geprüft, ob es sich um Einzelfälle handle oder ob es mehr derartige Schadensfälle gebe. Erst wenn diese Prüfung abgeschlossen sei, könne man eine Einschätzung abgeben, ob die Brücke erneut gesperrt werden müsse. Solange stehen Autofahrern auf diesem Stück der A1 nur zwei Fahrspuren zur Verfügung.

2020 soll die neue Brücke benutzbar sein

Ob es einen Zusammenhang gibt zwischen den jetzt entdeckten Rissen und denen, die vor mehreren Monaten aufgetaucht waren, konnte Braunisch nicht mit Sicherheit beantworten. Zuletzt war die Rheinbrücke mehrere Monate lang für Lkw über 7,5 Tonnen gesperrt worden.

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Mittelfristig soll die Autobahnbrücke über den Rhein ersetzt werden. Der Plan sehe vor, dass die neue Brücke bis 2020 einsatzbereit sei, erklärt Straßen.NRW-Sprecher Braunisch. Die alte Brücke müsse deshalb soweit in Schuss gehalten werden, dass sie bis dahin gefahrlos benutzt werden könne.

A1 bei Köln wird am Wochenende komplett gesperrt

Am kommenden Wochenende wird ein Teilstück der A1 sogar komplett gesperrt: Straßen.NRW prüft die Sicherheitseinrichtungen im Tunnel Köln-Lövenich. Dazu sperren die Straßenbauer die komplette A1 zwischen dem Autobahnkreuz Köln-West und der Anschlussstelle Köln-Bocklemünd von Samstag (16. März) um 19 Uhr bis Sonntag (17. März) gegen 16 Uhr.

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Straßen.NRW empfiehlt die Umleitung über den östlichen Teil des Kölner Autobahnrings. Diese Umfahrung wird auch den Autofahrern empfohlen, die im Autobahnkreuz Leverkusen nicht wie gewohnt von der A3 aus Richtung Oberhausen auf die A1 in Richtung Koblenz fahren können. Gleiches gilt für den Wechsel im Autobahnkreuz Köln-Nord von der A57 aus Richtung Krefeld auf die A1 in Richtung Koblenz, der bis Sonntagnachmittag nicht möglich ist.

Fehlende Betonschutzwände werden installiert

Schon ab Freitagabend wird es im Westkreuz gen Süden eng: Hier montieren die Straßenbauer noch fehlende Betonschutzwände, deshalb steht nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.

Während der Tunnelsperrung geht es in verschiedenen Testreihen um das Zusammenspiel von Sicherheitstechnik im Tunnel Lövenich und ihrer Überwachung und Steuerung durch die Tunnelleitzentrale Duisburg. Danach kontrollieren Brückenprüfer noch einmal das gesamte Bauwerk sowie alle Binder, die die Tunnelröhren überspannen und das Glasdach tragen.