Duisburg. .

Mehr als 6500 Menschen aus Rumänien und Bulgarien, dem Armenhaus Europas, leben derzeit in Duisburg. „Die Tendenz ist eindeutig steigend, und die Leute kommen, um zu bleiben“, weiß Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link. Die Verhältnisse, in denen diese Menschen leben, sind verheerend. Dortmund und Köln sind, wie andere Städte mit freiem Wohnraum und verkehrsgünstiger Lage, ebenfalls betroffen.

Derzeit genießen die Bulgaren und Rumänen - viele werden als Roma und Sinti in ihrer Heimat verfolgt und ausgegrenzt - als EU-Bürger noch eine beschränkte Freizügigkeit. 90 Tage dürfen sie bleiben, wenn sie keinen Job haben. Doch ab dem 1. Januar 2014 werden sie in Duisburg ein Anrecht auf Wohnraum und Arbeitslosengeld haben. „Für die Unterkunftskosten müssen wir als Kommune aufkommen“, erklärt Sören Link und rechnet vor, was das bedeutet: „Bei einer jährlichen Verschuldung der Stadt Duisburg von 100 Millionen Euro kommen dann zusätzlich noch 15 Millionen pro Jahr obendrauf.“

Arbeitslosenquote bei 13 Prozent

Die Menschen, so Link, die nach Deutschland kommen, verfügen meist über keinerlei Qualifikationen, Schulabschlüsse oder Deutschkenntnisse. „Auch sie werden alle Arbeitslosengeld II beziehen und nicht arbeiten gehen können“, blickt Link in die Zukunft, „und das, wo die Arbeitslosenquote bei uns ohnehin schon bei 13 Prozent liegt.“

Vor allem vom Bund fühlt sich Sören Link allein gelassen. „Markige Sprüche helfen uns in keiner Weise“, beschreibt er, „die Bundesregierung muss uns finanziell helfen.“