Essen. Nicht geräumte Straßen und hunderte Kilometer Stau auf den Autobahnen: Offensichtlich wurden viele Menschen am Morgen vom Schnee überrascht. Warum es so schwer war, die Schneemassen vorherzusagen, erklärt Rebekka Krampitz von Meteomedia.

Verschneite Straßen, stundenlang kein Busverkehr, rutschige Gehwege: Ein kleines Randtief brachte am Mittwochmorgen mehrere Zentimeter Schnee in die Region. Für einige Menschen kam das überraschend. Denn es hatten offenbar nicht alle Wetterdienste den Schnee im Westen Deutschlands in dieser Intensität angekündigt.

"Viele Wettermodelle waren sich am Dienstag einig, dass das Randtief mehr Richtung Süden ziehen wird", erklärt Rebekka Krampitz von Meteomedia. Diese werden von den großen Wetterdiensten erstellt. Das Wetterphänomen scheint ziemlich unberechenbar: Ein kleines Randtief steckt laut Krampitz in einem großen Tiefdruckgebiet. "Es ist schwierig herauszufinden, wohin das Randtief wirklich zieht." - also wo es letztendlich schneien könnte. "Da sind von der Natur einfach Grenzen gesetzt."

"Nachflöckeln" erwartet

Auch interessant

Schnee und Matsch bremsten in Essen die Busse aus

Von Maximilian Löchter

Randtiefs sind laut der Meteorologin sehr schnelllebig und ziehen zügig weiter. Das bedeutet für das heutige Wetter in der Region: "Es wird langsam aber sicher besser", sagt Krampitz. Es könne heute noch ein "bisschen nachflöckeln". Im Laufe des Tages gibt es aber laut Meteomedia sogar Chancen auf Sonne. Der Nachteil: Bei drei bis vier Grad Tagestemperatur wird aus dem vielen Schnee ganz schnell brauner Matsch.

An den Temperaturen ändert sich demnach am Donnerstag nichts, es bleibt bei drei bis vier Grad. Dazu gibt es Schauer und teilweise auch Schneeregen. Und weiße Pracht in großen Massen? "Es wird kein richtiges Schneefallgebiet geben", sagt Krampitz. Meteorologe Wolfgang Reiff vom Deutschen Wetterdienst warnte allerdings, dass es wegen gefrierender Nässe auf den Straßen NRWs in der kommenden Nacht glatt werden könnte. Das betreffe vor allem die höheren lagen.

Auf die Karnevalisten kommt ab Freitag eine Herausforderung zu. Die Temperaturen gehen wieder weiter runter. Aber auch hier hat Krampitz eine gute Nachricht für die Jecken in der Region: Kalte Luft kann nicht mehr so viel Luftfeuchtigkeit aufnehmen. So besteht die Chance, dass es an den Karnevalstagen weniger Schauer gibt.

Schnee in Duisburg und Oberhausen

1/67