Köln/Düsseldorf. .

Keine Überraschung mehr: Köln wird Standort des fünften Spielkasinos in Nordrhein-Westfalen. Das hat die Landesregierung gestern entschieden. „Als größte Stadt in NRW mit leistungsfähiger Infrastruktur und starker Anziehungskraft bietet die Domstadt beste Voraussetzungen für einen erfolgreichen Spielbankbetrieb“, sagte Innenminister Ralf Jäger (SPD).

Spielkasinos gibt es bereits in Duisburg, Dortmund-Hohensyburg, Aachen und Bad Oeynhausen. Die Erträge sinken allerdings, die Häuser leiden unter der Konkurrenz durch Zockerangebote im Internet. Köln galt schon lange als Favorit für die fünfte Lizenz. Mit diesem Standort werde ein regionales Überangebot an Kasinos vermieden, hieß es gestern. „Für die Domstadt spricht, dass in der südlichen Rheinschiene bislang kein Spielbankangebot vorgehalten wurde“, sagte Jäger.

Enttäuschung in Düsseldorf, wo man sich - wie auch in Neuss - ebenfalls Chancen aufs Kasino ausgerechnet hatte; CDU und FDP bedauern, dass die Landeshauptstadt bei der Standortvergabe nicht berücksichtigt wurde. „Düsseldorf ist nicht nur Drehscheibe wirtschaftlicher, politischer und kultureller Entscheidungen, deren Symbolkraft gewürdigt werden sollte“, so die Partei-Chefs in einer gemeinsamen Stellungnahme. „Düsseldorf stemmt auch ein ein vielfältiges und niveauvolles Angebot an Museen, Messen und kulturellen Veranstaltungen.“ Ein solcher Rahmen eigne sich insbesondere unter dem Aspekt der Suchtprävention, da ein Spielkasino nur einer von vielen Anziehungspunkten einer Stadt sein dürfe.

„Wir starten jetzt mit der Standortsuche“, sagte unterdessen ein Sprecher des Kasinobetreibers Westspiel. Klar ist: Das 2007 eröffnete Duisburger Kasino dient als Vorbild. Mit zuletzt 414 000 Besuchern und einem Bruttospielertrag von 46,4 Millionen Euro ist es das erfolgreichste Haus von Westspiel. „Von Duisburg lernen heißt siegen lernen“, sagte der Sprecher. Wie in Duisburg werde man einen Standort in der Innenstadt suchen. Die Frage nach einem avisierten Eröffnungstermin beantwortet der Sprecher mit Blick auf die umfangreichen Planungen ganz vorsichtig: „Möglicherweise 2014/2015“.