Kreis Lippe. . Der Streit um die Pläne für einen zweiten Nationalpark in NRW im Teutoburger Wald dauert an. Gegner im Kreis Lippe sehen das Vorhaben bereits als gescheitert an. Doch das Land verhandelt mit dem Kreis über einen Flächentausch.

Bekommt NRW nach der Eifel seinen zweiten Nationalpark im Teutoburger Wald bei Detmold? Im Augenblick sieht es nicht danach aus. Die Gegner sprechen bereits vom Scheitern der Pläne für einen „Teuto-Nationalpark“. Der als Schlichter bestellte Staatssekretär a.D. Günter Kozlowski sieht keine Chance für einen Kompromiss, Lippes Landrat Friedel Heuwinkel (CDU) steht als Moderator nicht zur Verfügung. Widerstand gegen einen Nationalpark kommt von Grundbesitzern und der Holzwirtschaft.

Pläne noch nicht abgehakt

Das NRW-Umweltministerium hat die Pläne für das Schutzgebiet gleichwohl nicht abgehakt. Wie ein Sprecher gestern auf NRZ-Nachfrage erklärte, verhandele man mit dem Landesverband Lippe weiter über einen Flächentausch, um den Nationalpark doch noch möglich zu machen. Der eigentliche Anstoß für den Park kam seinerzeit aus dem Kreis Lippe selbst. „Wir stehen positiv zu dieser regionalen Initiative“, betonte der Sprecher von Minister Remmel (Grüne). Bedeutsamer ist aus Sicht des Ministeriums aber der Plan, einen Nationalpark in der benachbarten Senne einzurichten, wenn dort die Briten abgezogen sind. Beide Vorhaben schließen sich aber nicht aus, im Gegenteil. Sie könnten später zu einem Nationalpark verschmelzen.

Ein solch großer Nationalpark hat laut einer neuen Umfrage großen Rückhalt in der Bevölkerung. 86% der Bürger in NRW wünschen sich ein solches Schutzgebiet, hat das Institut Emnid im Auftrag von Umweltschutzverbänden ermittelt (1045 Befragte). Auch vor Ort, im Regierungsbezirk Detmold, liege die Zustimmung trotz Anfeindungen bei 76%, teilten die Verbände gestern mit. In der Region leben seltene Tierarten wie Wildkatze, Uhu und Schwarzstorch. Profitieren würde nach Aussage der Umweltschützer aber auch der Tourismus.