Düsseldorf.

Die Züge und Busse im Nahverkehr in NRW sind für viele Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte nur eingeschränkt nutzbar. "Mit einem Rollstuhl sind Sie nicht frei, überall einzusteigen und überall auszusteigen. Sie werden behindert", sagte der Behindertenbeauftragte in NRW der Nachrichtenagentur dapd in Düsseldorf. Rollstuhlfahrer und gehbehinderte Menschen könnten sich im öffentlichen Personennahverkehr nicht frei bewegen.

Ein Problem seien die unterschiedlichen Schienenhöhen. Selbst wenn ein Rollstuhlfahrer an einem Bahnhof ohne Schwierigkeiten einsteigen könne, sei das beim Aussteigen an einem anderen Bahnhof nicht immer der Fall.

40 Jahre, bis alle Züge umgerüstet sind

Die vom Sozialverband Deutschland aufgestellte Forderung, die staatlichen Subventionen an Verkehrsunternehmen von der Barrierefreiheit abhängig zu machen, unterstütze er. "Öffentliche Förderung muss an die vollständig gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe gekoppelt werden", sagte Killewald.

Er betonte jedoch, um einen barrierefreien Zugverkehr zu ermöglichen, müssten alle Gleise auf ein einheitliches, niedriges Niveau gesenkt und auch die Züge angepasst werden. "Bis alle Züge umgerüstet sind, dauert es wohl 40 Jahre." Da geriet der Anspruch der UN-Konvention, wonach alle Behinderten die gleichen Möglichkeiten wie Nicht-Behinderte haben müssen, mit der Wirklichkeit aneinander.

Im Internet soll es zukünftig Informationen zu Aufzügen und Rolltreppen geben

Er habe Verständnis dafür, dass in NRW nicht alle Busse neu bestellt werden können, damit sie von Rollstuhlfahrern nutzbar seien. "Es muss dem Behinderten aber bekannt sein, wann der barrierefreie Bus fährt."

Die Sprecherin des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR), Sabine Tkatzik, sagte, der Verbund wolle seine Fahrplanauskunft im Internet um Informationen zu Aufzügen und Rolltreppen erweitern. "Dieses System soll in den nächsten Jahren ertüchtigt werden", kündigte sie an.

Betroffene können dann erfahren, ob die Aufzüge auch tatsächlich funktionierten. Sie betonte, es liege ein großer Schwerpunkt auf dem Ausbau der Barrierefreiheit. Bei Ausschreibungen im Schienenverkehr verlange der VRR, dass die Züge beispielsweise ebenerdige Einstiege und behindertengerechte Toiletten hätten. (dapd)