Supporterclubs rekrutieren sich zunehmend aus Kriminellen
Binnen fünf Jahren hat sich die Zahl der Niederlassungen von „Hells Angels“ und „Bandidos“ in NRW praktisch verdoppelt. Die Polizei geht von einer „gesteuerten Entwicklung“ aus. Ziel dieser Entwicklung sei es, Macht und Einfluss in Städten und Regionen zu demonstrieren, heißt es im Lagebild. Ferner gehe es darum, in „milieutypischen Tätigkeitsfeldern“ Fuß zu fassen – etwa in der Türsteher-Szene oder in Rotlicht-Etablissements.
Zu den jeweiligen Niederlassungen der großen Rockervereinigungen gesellen sich Unterstützerclubs („Supporter“). Diese re-krutieren sich nach Erkenntnissen der Polizei zunehmend aus Personen mit einer kriminellen Biografie. Das Rockeroutfit und die zur Schau gestellte Gewaltbereitschaft diene diesen Leuten nur „als Hilfsmittel, um Straftaten zu begehen“, heißt es im Lagebild.
Das Auftreten von Rockern in der Türsteherszene und im Rotlichtmilieu dokumentiert aus Sicht der Polizei eine „Nähe zu kriminalitätsnahen Handlungsfeldern“, weshalb Mitglieder der Rockerszene immer wieder in den Fokus von Dienststellen zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität geraten. Aktuell verhandelt das Landgericht Aachen gegen sieben Bandidos-Mitglieder wegen räuberischer Erpressung. Hintergrund ist eine gewalttätige Auseinandersetzung mit einem Türsteher der Hells Angels.