Wuppertal. Bei strömendem Regen soll ein Wuppertaler Busfahrer den sechsjährigen Finley Davideit aus dem Bus geworfen haben. Dieser habe wohl aus Versehen zu früh den Halteknopf gedrückt. Trotzdem sollte er aussteigen und den Weg zu Fuß weiter laufen.

Es regnet wie aus Eimern. Völlig durchnässt kommt der sechsjährige Finley Davideit bei seiner Oma an, welche bereits beunruhigt auf ihn wartet. Der Erstklässler hatte sich mit dem Bus auf den Weg gemacht. Er kennt die Strecke, denn seit einigen Wochen fährt er regelmäßig mit dem Bus zur Schule. Völlig routinemäßig drückt der Junge den Halteknopf an der Haltestelle seiner Schule. Zu früh. Denn Aussteigen muss er diesmal, um seine Oma zu besuchen, erst zwei Stationen später. Doch der Busfahrer setzt ihn trotzdem vor die Tür.

Er habe dem Busfahrer das Problem mitgeteilt, doch dieser habe ihn dennoch aufgefordert das Fahrzeug zu verlassen - wie die Eltern der Westdeutschen Zeitung berichteten. Empört äußert sich Vater Stefan Davideit: "Was soll denn ein Sechsjähriger schon zum Busfahrer sagen, wenn der ihn auffordert auszusteigen?"

Aussage gegen Aussage

Mittlerweile hat sich auch der Fahrer zu dem Vorfall geäußert. Rainer Friedrich, ein Sprecher der Stadtwerke Wuppertal, gibt die Aussage des Fahrers wieder: Der Junge habe den Knopf gedrückt und wollte aussteigen. Er wunderte sich allerdings, dass der Junge keine Schulsachen dabei hatte. Daraufhin sprach der Busfahrer den Erstklässler an und fragte ihn, ob er keine Schule habe. Laut Fahrer antwortete der Junge auf diese Frage nicht und verließ freiwillig den Bus.

Nun steht also Aussage gegen Aussage. Andere Fahrgäste, die das Geschehen beobachtet haben, haben sich noch nicht gemeldet. Rainer Friedrich von den Stadtwerken Wuppertal habe aber die Hoffnung, dass sich noch jemand zu dem Vorfall äußern kann. Es sei wohl ein Kommunikationsproblem zwischen den beiden gewesen. "Wir werden uns dennoch bei der Familie entschuldigen", so Friedrich.