An Rhein und Ruhr. . Die Zahl der Infektionen mit dem Hanta-Virus nimmt zu. Die Behörden in Nordrhein-Westfalen haben im laufenden Jahr bereits siebenmal so viele Fälle wie vor einem Jahr registriert. Der Erreger wird durch Mäuse übertragen.

Plötzliches Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, geschwollene Augen: Eine Hanta-Virus-Erkrankung wird schnell mit einer Sommergrippe verwechselt. Bundesweit ist die Zahl der Infektionen zuletzt drastisch gestiegen. Auch an Nordrhein-Westfalen ist die Hanta-Welle nicht ganz vorbei gegangen. „Andere Bundesländer sind aber viel stärker betroffen“, sagt Kirsten Bradt vom Landeszentrum Gesundheit auf NRZ-Nachfrage.

Münsterland besonders betroffen

155 Infektionen sind beim Landeszentrum in Münster bislang registriert worden – nicht viel, gemessen an der Einwohnerzahl NRWs, aber doch immerhin siebenmal so viele Erkrankungen wie vor einem Jahr. Besonders betroffen sind das Münsterland und der Köln-Aachener Raum. In der Rhein-Ruhr-Region hat es bislang einzelne Erkrankungen in Bottrop sowie in den Kreisen Mettmann und Neuss gegeben.

Dass Hantavirus-Erkrankungen so wellenartig vorkommen, in einem Jahr so wenig und im nächsten so viel – das hat wesentlich mit den Überträgern zu tun: Die Viren werden von verschiedenen Mäusearten wie der Rötelmaus weitergegeben. Gute „Mäusejahre“ infolge von milden Wintern und reichem Nahrungsangebot gehen in der Regel mit einem Anstieg der Hanta-Erkrankungen einher. Übertragen werden die Viren über den Kot und den Urin der Tiere. „Ein Ansteckungsrisiko kann zum Beispiel beim Fegen von Kellern bestehen“, so Bradt.

Was tun, wenn es einen erwischt hat? Expertin Bradt rät vorsorglich zum Arztbesuch. Denn: Eine Hantavirus-Erkrankung könne die Nieren so stark belasten, dass vorübergehend Dialyse notwendig ist. Antibiotika helfen gegen die Viren nicht. Zur Behandlung der Symptome gibt es aber Arzneien.