Maastricht. Mit dem 1. Mai ist in drei südniederländischen Provinzen für Touristen der kleine Joint zwischendurch Vergangenheit. Nur noch Besitzer eines Hanfpasses, der ausschließlich an Bewohner ausgegeben wird, dürfen seit Dienstag in den Coffee-Shops Cannabis-Produkte kaufen. Das Verbot wurde prompt gebrochen.
Im Kampf gegen den Drogentourismus dürfen Coffeeshops in drei niederländischen Grenzprovinzen seit dem 1. Mai Haschisch und Marihuana nur noch an Einheimische verkaufen. Das neue Gesetz gegen den Cannabis-Verkauf trat am Dienstag in Kraft - und wurde prompt gebrochen. "Leute, ihr könnt ohne Cannabis-Karte reinkommen. Wir sind offen für alle", sagte Marc Josemans vom bekannten Coffeeshop "Easy Going" am Morgen in Maastricht zu der vor seinem Laden wartenden Kundschaft - darunter mindestens ein Deutscher und zwei Belgier.
Coffeeshops werden quasi in Privat-Clubs verwandelt
Mit der neuen Regelung werden die Coffeeshops in den Provinzen Limburg, Nord-Brabant und Zeeland an der Grenze zu Deutschland und Belgien quasi in Privat-Clubs mit maximal 2000 eingetragenen Mitgliedern verwandelt, die älter als 18 Jahre und Einwohner der Niederlande sein müssen. Ohne "Cannabis-Karte" dürfen Kunden nicht eingelassen werden.
Ein Antrag von Coffeeshop-Besitzern auf eine Einstweilige Verfügung gegen das Gesetz war am vergangenen Freitag abgeschmettert worden. Ab dem kommenden Jahr soll die Regelung für alle rund 670 Coffeeshops in den gesamten Niederlanden gelten.
Mit dem Gesetz wollen die Niederlande die Folgen des Drogentourismus' wie Verkehrsstaus, nächtliche Ruhestörung und Straßendealer bekämpfen. Allein Maastricht zählt jährlich rund 1,4 Millionen Drogentouristen vor allem aus Deutschland, Belgien und Frankreich. (afp)