Bochum. Rund acht Monate nach “Go First“ in Oberhausen hat am Dienstag auch das gleichnamige Fitnesstudio in Bochum überraschend geschlossen. Vom einen auf den anderen Tag blieb das Sportstudio in der Stadtbadgalerie dicht. Ob Kunden ihre bereits bezahlten Beiträge wiederbekommen, ist mehr als fraglich.
Im August standen die Kunden und Mitarbeiter bei "Go First" am Oberhausenener Centro unvermittelt vor verschlossenen Türen, wenig später schloss eine weitere Filiale in Bielefeld - jetzt hat es auch die Bochumer Filiale des Fitnessstudios erwischt. Vom einen auf den anderen Tag ist das Sportstudio in der Stadtbadgalerie am Boulevard dicht.
"Das Fitnesstudio go first! Bochum hat mit Ablauf des 23. April 2012 den Geschäftsbetrieb geschlossen", teilten die Betreiber auf der Homepage mit. Weiter heißt es: "Wir bedauern sehr, Ihnen diese Entscheidung mitteilen zu müssen. Leider
konnte trotz intensiver Bemühungen in den letzten Wochen keine
wirtschaftlich tragfähige Lösung gefunden werden, den Geschäftsbetrieb
aufrecht zu erhalten und fortzuführen."
Viele Kunden haben lange im Voraus bezahlt
Rund 3000 Mitglieder sind in dem Fitnessstudio angemeldet; viele von ihren waren bereits nach den "Go First"-Pleiten in Oberhausen und Bielefeld besorgt. Bochum war der letzte "Go First"-Standort. Die drei Studios wurden zwar von verschiedenen
Gesellschaften geführt. Der Geschäftsführer war jedoch jeweils identisch.
In Oberhausen hatte es nach der überraschenden Schließung massive Kritik an dem Geschäftsgebahren der "Go First"-Betreiber gegeben. Viele Kunden beschwerten sich, dass sie noch kurz vor der Pleite zu langfristigen Verträgen angeregt worden seien. Viele hatten Mitgliedsbeiträge weit im Voraus gezahlt.
Guthaben soll auf neuem Vertrag bei anderem Anbieter angerechnet werden
Auch bei "Go First" in Bochum dürfte sich ein Großteil der Kunden langfristig gebunden haben, auch hier dürften viele Mitglieder Gefahr laufen, ihre vorab gezahlten Beiträge nicht wiederzusehen. Die Mitglieder würden "in den nächsten Tagen persönlich" angeschrieben und informiert, kündigen die "Go First"-Betreiber online an. Das vermeintliche Angebot zum Trost: Um "mögliche finanzielle Verluste zu vermeiden", könnten Kunden mit "noch bestehenden vertraglichen Restlaufzeiten" ihr Guthaben bei "Family Fitness" anrechnen lassen - wenn sie dort einen neuen Vertrag schließen.
Ob Kunden Chancen haben, bei "Go First" ihr Geld zurückzubekommen, wird sich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen. Die Entwicklung in Oberhausen dürfte sie nicht gerade optimistisch stimmen: Dort mündete die Verunsicherung nach der Schließung in eine monatelange Hängepartie.
Für so manchen Fitnessstudio-Kunden dürfte die Pleite auch in weiterer Hinsicht ein Déjà-Vu sein: Im September 2007 schloss auch das Vorgängerstudio "Elixia" in der Stadtbadgalerie vom einen auf den anderen Tag.