Düsseldorf. Die Brüder Turgay und Ömer C., mutmaßliche Extremisten der Terrorgruppe „Islamische Bewegung Usbekistan“ (IBU), stehen ab Montag vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf. Der Ältere der beiden ist der Schwiegersohn des als „Kalif von Köln“ bekannten Islamistenführers Metin Kaplan.
Zwei islamistische Terrorverdächtige stehen ab Montag vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf. Es sind Brüder: Turgay (29) und Ömer (24) C. sollen der „Islamischen Bewegung Usbekistan“ (IBU) angehört bzw. sie unterstützt haben. Die beiden mutmaßlichen Extremisten waren vor einem Jahr in Essen und Köln festgenommen worden.
Im Juli 2009 entschied sich Ömer C. für den Heiligen Krieg. Über die Türkei und den Iran reiste der Essener ins afghanisch-pakistanische Grenzgebiet. In einem IBU-Lager durchlief er eine Waffenausbildung, nahm dann an Kampfeinsätzen teil. Die IBU soll auch für getötete deutsche Soldaten verantwortlich sein. 2010 wurde Ömer C. verletzt, kehrte nach Deutschland zurück und sammelte fortan Spenden für die Organisation.
Den Angeklagten drohen bis zu zehn Jahre Gefängnis
Sein älterer Bruder Turgay C. wirkte im Hintergrund. Spätestens seit 2008 war er Teil eines in Frankreich und Deutschland agierenden Netzwerks, das die IBU finanzierte. Über einen Mittelsmann ließ er der Organisation insgesamt 39 000 Euro zukommen.
Turgay C. ist der Schwiegersohn des als „Kalif von Köln“ bekanntgewordenen Islamistenführers Metin Kaplan. Der wurde 2005 wegen der Vorbereitung von Anschlägen in der Türkei zu lebenslanger Haft verurteilt. Den beiden IBU-Aktivisten drohen bis zu zehn Jahre Gefängnis.