Düsseldorf. Die Zahl der Haushalte, die 2011 Hartz IV empfingen, sank im Vergleich zum Vorjahr um knapp 24.000. Grund für die Abnahme sei die günstige Entwicklung des Arbeitsmarkts, so die Bundesagentur für Arbeit in Düsseldorf. Auch bundesweit ist die Zahl der Hartz-IV-Empfänger rückläufig.

In Nordrhein-Westfalen haben 2011 so wenige Menschen wie nie zuvor Hartz-IV-Leistungen bezogen. Die günstige Entwicklung des Arbeitsmarktes habe die positive Entwicklung verstärkt, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Montag in Düsseldorf mit.

Die Zahl der Haushalte, die im vergangenen Jahr Hartz IV empfingen, sank demnach im Vergleich zu 2010 um knapp 24.000 auf rund 807.000. 2011 bezogen durchschnittlich 1.572.500 Personen Arbeitslosengeld II und Sozialgeld. Damit gab es rund 60.700 Transferempfänger weniger als 2010. Die Zahl der arbeitslosen Hartz-IV-Empfänger sank um rund 17.500. Die Aufwendungen für Transferleistungen lagen bei 3,2 Milliarden Euro, das waren 174,6 Millionen Euro weniger als 2010.

Hartz IV in NRW

In NRW sind 1,57 Millionen Menschen von Hartz IV betroffen.

Allein 431.000 Kinder unter 15 Jahren leben in NRW von Hartz IV.

300.000 Berufstätige verdienen in NRW so wenig, dass sie ihren Lohn mit Hartz IV aufstocken müssen.

Das sind über 20 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren.

Drei von vier Arbeitslosen in NRW beziehen Hartz IV.

Die meisten Hartz-IV-Empfänger in NRW gemessen an der Bevölkerung gibt es in Gelsenkirchen.

In Gelsenkirchen ist jeder Fünfte (21,2 Prozent) unter 65 Jahren Hartz-IV-Bezieher

Der Hartz-IV-Regelsatz beträgt derzeit für einen Alleinstehenden 374 Euro im Monat.

Kinder bis sechs Jahre bekommen 219 Euro, bis 14 Jahre 251 Euro pro Monat.

So splittete sich 2011 der Hartz-Satz auf:

Nahrung, Getränke, Tabakwaren: 128,46 Euro.

Bekleidung: 30,40 Euro

Wohnung, Strom (ohne Miete und Heizung): 30,24 Euro

Möbel, Haushaltsgeräte: 27,41 Euro

Gesundheit, Medikamente: 15,55 Euro

Verkehr: 22,78 Euro

Telefon, Fax: 31,96 Euro

Freizeit, Kultur: 39,96 Euro

Bildung: 1,39 Euro

Beherbergung/Gaststätten: 7,16 Euro

Der Rest sind sonstige Waren und Dienstleistungen.

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Zahl der Hartz-IV-Empfänger bundesweit rückläufig

Die groß angelegten Reformen am Arbeitsmarkt wurden vor sieben Jahren eingeführt. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit ist die die bundesweite Zahl der Hartz-IV-Empfänger nach einem Rekordtief 2011 auch in diesem Jahr weiter rückläufig. 2011 waren erstmals insgesamt weniger als 4,5 Millionen erwerbsfähige Leistungsberechtigte in Deutschland registriert worden. Von den Betroffenen gelten rund zwei Millionen als arbeitslos. (dapd)