An Rhein und Ruhr. . Ein Babyfon als Alarmanlage, ein strunzdummer Ausbrecher, und ein Exhibitionist, der sich vor einem Streifenwagen frei macht: Bei diesen kuriosen Einsätzen muss die Polizeiarbeit im Jahr 2011 Spaß gemacht haben.

Es sind nicht immer nur Schwerverbrecher, die die Polizei auf Trab halten. Die Beamten wurden 2011 auch wieder zu zahlreichen kuriosen Einsätzen gerufen. Hier eine Auswahl:

Es muss nicht immer eine teure Alarmanlage sein: In Duisburg wurde einem Einbrecher ein Babyfon zum Verhängnis, das die Inhaberin eines Lottogeschäftes aufgestellt hatte. Über das Gerät hörte die Frau Geräusche in ihrem Laden und rief die Polizei. Der 21-jährige Einbrecher wurde festgenommen.

Einfach machte es der Polizei ein flüchtiger Häftling aus Köln, der sich mit einem unbedachten Brief selbst wieder hinter Gitter brachte. Der 54-Jährige hatte drei Monate nach seiner Flucht aus der Justizvollzugsanstalt Euskirchen an den Gefängnisleiter geschrieben, weil er seine persönlichen Sachen zurückhaben wollte. Dabei gab er auch seine Adresse an, an die die Dinge geschickt werden sollten. Statt des erwarteten Pakets bekam der Mann jedoch Besuch von der Polizei und eine Freifahrt ins Gefängnis.

Mit konventionellen Fahndungs- und Verfolgungsmethoden war da nichts zu machen: Eine Mini-Fledermaus hatte sich ins Düsseldorfer Polizeipräsidium verirrt und ließ sich partout nicht fangen. Die Beamten alarmierten eine schnelle Einsatztruppe vom Düsseldorfer Aquazoo. Die Experten kamen mit Handschuhen und Netzen und waren binnen weniger Minuten erfolgreich. Der kleine „Blutsauger“, der von den Polizisten den Namen „Flora“ erhielt, wurde im Hafen ausgesetzt.

Exhibitionist machte sich vor Streifenwagen frei

Auf eine Freifahrt mit polizeilichem Geleit hatte auch ein 18-Jähriger aus Ibbenbüren im Kreis Steinfurt spekuliert. Weil er kostenlos nach Hause gebracht werden wollte, rief er bei der Polizei an und behauptete, Unbekannte hätten ihm Handy und Portemonnaie gestohlen. Die Beamten stellten jedoch fest, dass er sie per Mobiltelefon alarmiert hatte. Die Gratis-Fahrt im Streifenwagen bekam der junge Mann daher – sie führte ihn allerdings nicht nach Hause, sondern geradewegs in Polizeigewahrsam.

Dumm lief es auch für einen Exhibitionisten in Alsdorf bei Aachen. Er entblößte sich ausgerechnet vor einem Streifenwagen. Als er seinen Fauxpas bemerkte, versuchte der 19-Jährige noch zu flüchten. Doch weil er erst die Hose hochziehen musste, verlor er so viel Zeit, dass die Beamten ihn fassen konnten.

Auf der A 1 bei Münster nutzte ein Lkw-Fahrer die Zeit im Führerhaus zum Hanteltraining. Bei einer Kontrolle darauf angesprochen, zeigte er sich uneinsichtig. In der Straßenverkehrsordnung stehe nirgendwo, dass dies während der Fahrt verboten sei, monierte er. Die Beamten überzeugte dies nicht. Sie verhängten dennoch ein Bußgeld und einen Punkt in Flensburg.

Polizei organisiert Trauung in Mülheim

In Mülheim machte die Polizei ihrem Ruf als Helfer in der Not alle Ehre. Ein Bräutigam hatte die Polizei an einem Samstagnachmittag alarmiert, weil er mit Braut, Familie und Freunden vergeblich auf den Standesbeamten gewartet hatte und sich nicht mehr anders zu helfen wusste. Die Polizei schaffte es tatsächlich über mehrere Umwege, doch noch eine Standesbeamtin aufzutreiben, so dass Trauung und Hochzeitsfeier nichts mehr im Wege stand.

Um einen Job bei der Polizei kann man sich gar nicht früh genug bewerben, überlegte sich offenbar ein Fünfjähriger in Bocholt. Bei einem für Schüler gedachten Informationstag legte der Junge den verdutzten Beamten seine kompletten Bewerbungsunterlagen vor. Darin erklärte er den Polizisten, dass er sich mit Taekwondo für seinen Traumberuf fit halte und gedenke, seine Ausbildung zu starten, sobald er Kindergarten und Schule abgeschlossen habe. Beste Voraussetzungen schien der Knirps mitzubringen: Zu seinen Hobbys gehörte das Spielen mit Polizeiautos und -hubschraubern.