Essen.. Tiefergelegt oder hochgeschraubt, die Motorshow ist in der Stadt und lockt ab Samstag Männer aus dem ganzen Land nach Essen. Bereits zum 44. Mal geht’s um Chrom im Blick, Blei im Fuß und Hubraum im Herzen. Ein kleiner Rundgang auf dem Weg zur „Entdeckung der Schnelligkeit“.

Von Null auf Hundert. Gern beäugt und viel geknipst sind die Dragster, diese zigarrenähnlichen Geschosse, bei denen es vor allem um die Beschleunigung geht. Wer ist der Schnellste im ganzen Land? Ganz vorne liegt in diesem Jahr bestimmt der „Santa Pod“, der schafft die Hundert in 0,8 Sekunden. Die hundert Meilen wohlgemerkt. Man staunt, man möcht’s nicht ausprobieren.

Pferdestärken. Alles eine Frage der Zeit. Manchmal reichen auch 40 PS zum ganz großen Sieg. So zum Beispiel beim AC-Six, der 1926 die Rallye Monte Carlo gewann und jetzt in Halle 3 neben vielen anderen Siegertypen an den 100. Geburtstag der Mutter aller Rennen erinnert. Wer Glück hat, kann auch auf Walter Röhrl treffen, der heute 64-Jährige trug sogar vier Mal den Sieg davon.

Das schönste Auto der Welt - und schöne Frauen

Der Schönste. Seine Formen faszinieren seit 50 Jahren, für viele das schönste Auto der Welt. In Essen ist der Jaguar E jetzt auch als E-Jaguar zu sehen. Elektromotor. Die Firma „Windreich“ hat ihn gebaut und stellt ihn aus, um so für alternative Kraft zu werben. 204 PS direkt aus der Steckdose, 215 Kilometer Reichweite, 200 Stuckis Spitze, wie man seinerzeit sagte.

Die Schönen. Frauen gibt’s natürlich auch auf der Messe. Zahlreiche von ihnen sind eher dünn bekleidet und stehen mit hohen Stiefeln neben den Felgen, um die Blicke der Herren zu fangen. Manche Firmen gehen einen Schritt weiter. Ein Fahrgestellhersteller hat einen Airbrusher engagiert, der den Oberkörper einer jungen Frau mit Farben und Logo besprüht. Ein Muss für viele Fotografen. Daneben ein Auto, das auf der Motorhaube ganz rot gesprenkelt ist, als ob es gerade einen Elch von der Straße gerammt hätte, Eingeweide quillen aus der Motorhaube. Nein, nein, nein, erklärt schnell einer vom Stand. Das sei an den Comicfilm „Sin City“ angelehnt, das dürfe man nicht so eng sehen. Ach so. Dann ist ja gut.

Thema Testosteron. Viel Aufregendes also für die Mannsbilder. Da lohnt sich doch mal ein Blick in den Testosteron-Spiegel. Den gibt’s kostenlos in der Galeria. Ein kleiner Piekser bei der Blutabnahme, ein paar Tage später ist das Ergebnis da. Nanogramm pro Milliliter. Zu viel ist schlecht, zu wenig auch. Eine Aktion der Gesellschaft für Mann und Gesundheit, die aus gutem Grund in der Messe ihren Stand aufgebaut hat. „Hier sind ja 90 Prozent Männer, das Zielpublikum eben.“

Der Skater. Titus Dittmann (62) ist ein Autofreak, der auch gerne Rennen fährt. Er ist aber auch Deutschlands Ur-Vater des Skateboards. Hier auf der Messe vereint er beides. Er zeigt seine Wagen und sammelt für sein Projekt „Skate Aid“. So will er Kinder in Afghanistan und Ostafrika auf die Bretter und auf eigene Füße stellen. „Kinder, die skaten, schießen nicht“, ist das Motto. Die Messe hilft ihm. Wer bei den Taxifahrten in Halle 7 (Halle der Ohrstöpsel) als Beifahrer mit im Kreis sausen darf, zahlt fünf Euro in die Spendenkasse. Schnelle Runde, schnelle Hilfe. Autonarren können sehr vernünftig sein.

Girls Day. Der kommende Montag ist der ideale Tag für mutige Männer, Frau oder Freundin mal in ihre verrückte Welt mitzunehmen. Oder für Frauen, die neugierig sind, was die Herren so interessiert. Denn Montag ist Girls Day. Frauen zahlen dann nur fünf Euro Eintritt.