Essen. . Versicherer legt „absolut alarmierende“ Zahlen vor. Uniklinikchef fordert Umdenken: Kollateralschäden durch Quarantäne „können uns lahmlegen“.
Viermal mehr Selbsttötungen als vor der Pandemie registriert die Sterbegeldversicherung Monuta. Diese „absolut alarmierenden“ Zahlen ergäben sich aus der Auswertung von Daten wie etwa Krankenakten aus dem Jahr 2021, berichtete der Deutschland-Chef des Unternehmens, Oliver Suhre, in unserem regelmäßigen Corontalk „19 – die Chefvisite“.
Der Anstieg sei „sehr stark der Isolation, der Vereinsamung“ vor allem älterer Menschen durch die Corona-Kontaktverbote geschuldet, so Suhre. Geringer ausgefallen seien dagegen die Todeszahlen durch Unfälle. „Wir müssen raus aus der Angstmache und hin zu einem konstruktiven Umgang“, mahnte Suhre. „Sonst nimmt die Zahl noch weiter zu in den nächsten Jahren.“
Der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, forderte in der Sendung, dass nun allmählich Schlusss sein müsse mit "Alarmismus“ Durch Omikron stiegen die Infiziertenzahlen deutlich an, wegen der milderen Verläufe seien die Krankenhäuser aber in einer „anderen Situation“ als noch in der Delta-Welle:
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„Die Lage erfordert einen neuen Blick auf Corona.“ Immer mehr positiv getestete Patienten hätten keine Covid-Erkrankung, sondern seien wegen anderen Leiden in der Klinik und würden nur „zufällig“ als infiziert erkannt, sagte Werner. Dadurch könne es zur Verschiebung nötiger Operationen kommen, so der Mediziner. Das drohe auch, wenn zu viel Personal „erkrankt oder in Quarantäne“ sei. Dieser Effekt müsse genau beobachtet werden – „sonst legen wir uns lahm“, warnte Werner.
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Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Die Sendung wird von der Funke Mediengruppe begleitet. Alle Folgen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!
Aufgrund der Nachahmungsgefahr berichten wir in der Regel nicht über Suizide bzw. Suizidversuche. Wenn Sie sich in einer akuten Krise mit Suizidgedanken befinden, wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Arzt bzw. die nächste psychiatrische Klinik oder den Notarzt unter 112. Sie erreichen die Telefonseelsorge rund um die Uhr und kostenfrei unter 0800-111 0 111 oder 0800-111 0 222. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.