Köln. Erstmals seit 25 Jahren sollte der Kölner Dom am Dienstag zum Großteil ohne Gerüste zu sehen sein. Nun müssen die Arbeiten verschoben werden.

Die für Dienstag geplante Abnahme des Baugerüsts am Nordturm des Kölner Doms wird verschoben. Grund dafür sei starker Wind, sagte Domsprecher Markus Frädrich am Morgen der Deutschen Presse-Agentur. „Es gibt jetzt schon relativ starke Böen am Dom.“ Im Laufe des Tages sollten diese noch wesentlich kräftiger werden.

„Da ist es besser, zu verschieben, als mittendrin abbrechen zu müssen“, sagte Frädrich. „Sicherheit geht vor.“ Das Hängegerüst werde nun wahrscheinlich am Donnerstag oder Freitag abgenommen. Für die Gerüstabnahme steht ein Kran bereit, der bis auf eine Höhe von 124 Metern ausgefahren werden kann.

Westfassade soll noch bis Ende nächsten Jahres gerüstfrei sein

Freie Sicht auf die Westfassade der Kathedrale gab es schon lange nicht mehr. Das erste Hängegerüst war bereits 1996 aufgebaut worden, das derzeitige 2011. Auch künftig wird der Dom nicht ohne Gerüste auskommen, weil sie für Instandsetzungsarbeiten nötig sind. Die Westfassade soll aber zumindest noch das ganze nächste Jahr gerüstfrei bleiben.

Auch künftig werde der Dom nicht gerüstfrei sein, betonte der Sprecher der Dombauhütte, Matthias Deml. „Es gibt ja noch eine ganze Reihe weiterer Gerüste. Nur die Westfassade ist vorübergehend fast gerüstfrei.“ Das nächste große Hängegerüst wird nicht vor 2023 aufgebaut.

100 Menschen ständig mit Instandsetzung beschäftigt

Die Gerüste sind für Instandsetzungsarbeiten notwendig. Etwa 100 Menschen sind ständig damit beschäftigt, alte Bausubstanz durch neue zu ersetzen und den Dom so vor dem Verfall zu bewahren. Das hat nicht nur mit seiner schieren Größe zu tun - der Dom hat die größte Grundfläche aller Kirchen in Deutschland - sondern vor allem auch damit, dass er in einzigartiger Weise komplett mit einem Gewirr von Skulpturen und Türmchen überbaut ist.

Schäden daran entstehen unter anderem durch Stürme. In der Vergangenheit setzte auch die Luftverschmutzung dem Dom sehr stark zu, darüber hinaus gibt es immer noch Kriegsschäden. (dpa)