Düsseldorf. . Teile der Bahn-Infrastruktur sind in NRW durch das Hochwasser zerstört worden. Welche Zugstrecken freigegeben sind - und welche folgen sollen.
Die Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hat auch die Deutsche Bahn (DB) stark getroffen. Die Bahn-Infrastruktur wurde an vielen Orten durch das Hochwasser zerstört. Zugstrecken waren gesperrt - und sind es teilweise noch immer.
Das Ziel der DB: Bis Jahresende sollen rund 80 Prozent der vom Hochwasser betroffenen Strecken wieder freigegeben sein. Das teilte die Deutsche Bahn in Düsseldorf mit.
Mehrere Wochen nach den schweren Unwettern sind die Reperaturarbeiten vorangeschritten. Die Zugstrecke zwischen Bochum und Hattingen ist beispielsweise wieder befahrbar.
Allerdings würden die Instandsetzungsarbeiten an Gleisen, Brücken, Oberleitungsmasten, Bahnübergängen sowie an Stellwerken, Bahnhöfen und Technik noch Monate in Anspruch nehmen - auch an Strecken, die bereits wieder befahren werden können.
Deutsche Bahn: Diese Zugstrecken sind wieder befahrbar
- Bochum – Witten
- Bochum – Dahlhausen – Hattingen
- Düsseldorf – Hagen
- Köln-Hansaring – Düren
Damit kann auch die S-Bahnlinie 3 von Oberhausen über Bochum-Dahlhausen nach Hattingen verkehren. Am Montag (9. August) startete der Betrieb. So ist der Stand bei der S3.
Deutsche Bahn: Diese Zugstrecken sollen bis Ende des Jahres befahrbar sein
- Bonn – Rheinbach (Teilstrecke der Voreifelbahn)
- Erftstadt – Euskirchen (Teilstrecke der Eifelbahn)
- Essen – Wuppertal (S-Bahn Rhein-Ruhr Linie 9)
- Hagen – Brügge (Volmetalbahn)
- Hagen – Plettenberg (Ruhr-Sieg-Strecke)
- Herzogenrath – Geilenkirchen (Teilstrecke zwischen Aachen – Mönchengladbach)
- Remagen – Walporzheim (Teilstrecke der Ahrtalbahn)
- Rheinbach – Euskirchen (Teilstrecke der Voreifelbahn)
Sämtliche Bahnanlagen sind zwischen Essen und Wuppertal mittlerweile frei von Wasser - Linien wie die S-Bahn 9 können allerdings wohl bis 2022 nicht bedient werden. Das Schotterbett sei mit Schlamm durchsetzt und muss mit Maschinen gereinigt werden. Und das im gesamten Fahrabschnitt zwischen Essen-Überruhr und Velbert-Langenberg. Mehr zur Linie S9 lesen Sie hier.
Deutsche Bahn: Hier stehen "umfanreiche Erneuerungsarbeiten" an
- Euskirchen – Bad Münstereifel (Erfttalbahn)
- Euskirchen – Ehrang (Teilstrecke der Eifelbahn)
- Rheinbach – Euskirchen (Teilstrecke der Voreifelbahn)
- Walporzheim – Ahrbrück (Teilstrecke der Ahrtalbahn)
Wann der Zugbetrieb auf diesen Strecken beginnen kann, steht noch nicht fest. Die Flut habe die komplette Infrastruktur zerstört, so die DB. Für konkrete Prognosen brauche es weitere Bestandsaufnahmen.
Flutkatastrophe: Schäden in Höhe von 1,3 Milliarden Euro für die DB
Insgesamt habe die Flutkatastrophe für die DB Schäden in Höhe von etwa 1,3 Milliarden Euro verursacht, sagte DB-Netz-Vorstand Dr. Volker Hentschel vor Kurzem.
„In dieser Dimension wurde unsere Infrastruktur noch nie auf einen Schlag zerstört", so Hentschel. "Wir stehen vor einem gewaltigen Kraftakt.“