An Rhein und Ruhr. Am Niederrhein herrscht Dauerfrost und Rhein-Hochwasser. Schlittschuhlaufen auf den Rheinwiesen ist wohl bald möglich - aber nicht ungefährlich.
Dauerfrost, Windböen und anhaltender Schneefall mit Schneeverwehungen dominieren momentan die Wetterlage in weiten Teilen des Landes, auch am Niederrhein und dem angrenzenden Ruhrgebiet. "Das wird auch in den nächsten Tagen so bleiben. Tauen wird erstmal nichts", sagt Ines von Hollen, Metrologin beim Deutschen Wetterdienst in Essen.
Der kalte Ostwind in den kommenden Tagen drücke die Temperaturen weiter unter null: "Jetzt gilt es: Gut einmummeln und sich so vor der Kälte schützen, wenn man unbedingt das Haus verlassen muss", sagt die Metrologin. Vor Spaziergängen im Wald warnt von Hollen ausdrücklich. Durch Schnee- und Eisbruch könne "der ein oder andere Ast vom Baum abbrechen und runterfallen."
Aber nicht nur der Waldspaziergang birgt momentan Gefahren. Für begeisterte Schlittschuhläufer sind die in den kommenden Tagen zufrierenden Gewässer ein großer Anziehungspunkt, weiß Ingo Hülser, Deichgräf aus Voerde. Er warnt davor, leichtsinnig zugefrorene Seen zu betreten, gibt gleichzeitig aber auch noch folgenden Tipp: "Die zugefrorenen Rheinwiesen sind nicht so gefährlich, weil sie einfach nicht so tief sind."
Hochwasser am Niederrhein: Rheinwiesen frieren zu
Dennoch sei auch hier natürlich immer Vorsicht geboten, sagt auch Hans-Heinrich Behnen vom Deichverband Xanten-Kleve. "Wenn da jemand bei Glätte abrutscht, ins Hochwasser rein, ist derjenige nur noch schwer zu retten". Allein von der Wetterlage könne es aber durchaus möglich sein, in den kommenden Tagen auf den Rheinwiesen Schlittschuh laufen oder Eishockey spielen zu können, "wie früher."
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Früher, das muss in den frühen 2000ern gewesen sein, schätzt Jörn Franken, Pressesprecher der Stadt Rees. "Da konnte man das letzte Mal auf den zugefrorenen Rheinwiesen Schlittschuhlaufen", erinnert er sich. Dass der starke Wintereinbruch weitere Auswirkungen auf die vom Hochwasser enorm betroffene Siedlung Grietherort hat, glaubt der Sprecher nicht.
"Der Rhein wird auf keinen Fall zufrieren. Deswegen haben wir auch keine Befürchtungen, dass beispielsweise das Feuerwehrboot, mit dem die Dorfbewohner von Grietherort zum Festland gebracht werden, nicht mehr fahren kann", ist sich Franken sicher.