An Rhein und Ruhr. Bußgelder sollen einheitlich in ganz Deutschland erhöht und Kontrollen verstärkt werden. Masken-Sündern geht es an den Kragen.
Weil eine wachsende Zahl von Bürgern die Maskenpflicht ignoriert, ziehen die Behörden die Kontrollen an. Am Montag soll es eine Großkontrolle bei der Bahn geben. Und in Moers hat ein Supermarkt ein Hausverbot für Schüler verhängt. Direkt am ersten Schultag hatten 100 Jugendliche den Edeka-Markt betreten und dabei Abstands- und Maskenpflicht missachtet. Der Marktleiter zog die Notbremse. Für Schüler ist der Markt von 8 bis 14 Uhr tabu. Es gehe auch darum, Mitarbeiter und andere Kunden zu schützen, hieß es.
Bei der Großaktion am Montag soll das Bahnpersonal in Regionalzügen und S-Bahnen nach Maskenverweigerern suchen, die dann an acht großen Bahnhöfen Bundespolizei oder Ordnungsamt übergeben werden. So kann dann das Bußgeld von 150 Euro erhoben werden. Der Fahrgastverband „Pro Bahn“ begrüßte die Kontrolle und forderte gleichzeitig „Augenmaß“. Die SPD kritisierte die Großkontrolle als „Show-Veranstaltung“.
Wie wird bisher die Maskenpflicht in Bussen, Bahnen und Städten in NRW kontrolliert? Die NRZ hat sich umgehört: Die Düsseldorfer Rheinbahn und der Ordnungs- und Servicedienst werden ab kommender Woche gemeinsame Aktionen in den Bussen und Bahnen der Rheinbahn gegen Masken-Verweigerer starten. „Seit dem 12. August wurden drei Bußgelder wegen Verstoßes gegen die Maskenpflicht im ÖPNV festgesetzt“, sagte ein Sprecher der Stadt Düsseldorf. „Dies entspricht 535,50 Euro inklusive Gebühren.“ Die Gesamtzahl aller Verstöße und Bußgeldverfahren gegen die Corona-Schutzverordnung beläuft sich in Düsseldorf auf 682 mit insgesamt 195.744 Euro (Stand 16.08.20).
Die Duisburger Verkehrsgesellschaft DVG kontrolliert die Maskenpflicht schon seit Juni schwerpunktmäßig. Auffällig sei, dass die Verstöße eher zunehmen, aber der Anteil der „Uneinsichtigen“ liege konstant bei unter einem Prozent. In Dinslaken kontrolliert der Außendienst der Stadt bei Streifengängen die Maskenpflicht in der Gastronomie und auf dem Wochenmarkt. Erst wenn unserer Aufforderung, die Maske aufzusetzen, nicht gefolgt wird, kann mit einem Bußgeld geahndet werden, erläutert Stadtsprecher Marcel Sturm. „Derartige Verstöße hat es in Dinslaken bislang nicht gegeben.“ Auch die Stadtwacht in Wesel berichtet, dass die angesprochenen Maskenverweigerer sich meist einsichtig zeigen und sofort eine Maske aufziehen. Wer der Aufforderung nicht nachkommt, muss den Markt verlassen.