lügde. . Auf den entdeckten Datenträgern im Missbrauchsfall Lügde sind keine Informationen über weitere Opfer. Ermittler können nur eine CD prüfen.
Auf den erst bei Abrissarbeiten entdeckten Datenträgern im Missbrauchsfall Lügde haben die Ermittler bisher keine Hinweise auf weitere Opfer finden können. Das teilte die Polizei Bielefeld am Montag mit. Bisher habe erst eine CD teilweise ausgelesen werden können. Deren Daten seien aber nicht „relevant“.
Mitarbeiter eines Abrissunternehmens hatten am Tatort auf einem Campingplatz in Lügde im Kreis Lippe in einem doppelten Boden im Wohnwagen des Verdächtigen zwei CDs und zwei Disketten entdeckt. „Aufgrund von Beschädigungen lässt sich aktuell lediglich eine CD teilweise auslesen“, so die Polizei in einer Mitteilung.
SPD forderte Rücktritt von Reul
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Die Ermittler reagierten am Montag auch auf Kritik, die in einer Rücktrittsforderung der SPD gegen Innenminister Herbert Reul (CDU) gegipfelt war. So habe die Polizei vor den Abrissarbeiten bereits eine „intensive, sehr kleinteilige Untersuchung der Tatorte betrieben“, die dem Standard einer Mord- oder Totschlagsermittlung entsprochen habe. Hohlräume habe man dabei nicht entdeckt.
Polizei begleitete Abriss nicht
Für eine Zerstörung des Wohnwagens und seiner Anbauten habe man keine richterliche Genehmigung gehabt. Staatsanwaltschaft und Polizei hätten zudem keine Veranlassung gehabt, „Beamte tagelang für eine Beobachtung der Abrissarbeiten abzustellen oder selbst auf Kosten der Steuerzahler einen Abriss vorzunehmen“, so die Mitteilung. Man habe auch nicht den Abrissschutt erneut durchsucht.
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Auf dem Campingplatz in Lügde soll ein 56-jähriger Dauercamper mit einem Komplizen (33) über Jahre hinweg Kinder missbraucht und dabei gefilmt haben. Die beiden Verdächtigen sowie ein 48-Jähriger aus dem niedersächsischen Stade sitzen in Untersuchungshaft. (dpa)