Kerpen. Viele Aktivisten haben die besetzte Kohlebahn verlassen, doch einige sind geblieben - zum Ärger der Polizei, die nun mit der Räumung beginnt.

Die Polizei hat am Sonntag mit der Räumung der besetzten Gleise am Braunkohletagebau Hambach begonnen. Aktivisten hatten sich nach Angaben des Aktionsbündnisses Ende Gelände an den Schienen festgekettet, nachdem ein Großteil der 2000 Besetzer nach einer kalten Nacht die Gleise verlassen hatte. Noch während der Räumung gab die Polizei den Besetzern die Möglichkeit, die Gleise freiwillig zu verlassen. Dem kamen weitere Aktivisten nach, wie auf einem Live-Video zu sehen war.

Die Räumung ist für die Polizisten sehr schwierig. Rechts und links des Bahngleises befindet sich eine hohe und steile Böschung. Darüber hat sich ein Aktivist wegtragen lassen.

Aktionsbündnis kündigt Spontandemo an

Nach rund 20-stündiger Blockade einer Kohle-Transportbahn im Rheinischen Braunkohlerevier hat das Aktionsbündnis Ende Gelände eine Spontandemonstration angemeldet. Nach Polizeiangaben vom Sonntag sollte die Demonstration von der blockierten Bahn am Tagebau Hambach über die Felder zum verlassenen Tagebauort Morschenich gehen und von dort zum zentralen Stützpunkt von Ende Gelände in Düren.

Tausende protestieren im Rheinischen Braunkohlerevier

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    Eine Sprecherin des Bündnisses ließ aber offen, ob die Blockade komplett aufgelöst werden soll. Rund 2000 junge Leute hatten die kalte Nacht draußen auf den Gleisen verbracht. Hunderte waren aber zuvor der Aufforderung der Polizei gefolgt und hatten die Gleise verlassen.

    Polizei erstattet 400 Strafanzeigen

    Die Polizei hat nach eigenen Angaben 400 Strafanzeigen erstattet. Die Staatsanwaltschaft habe Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs eingeleitet, teilte die Polizei mit. Tausende Aktivisten von Bündnis Ende Gelände hatten bei Aktionen für einen sofortigen Kohleausstieg mit Blockaden den Tagebaubetrieb gestört, aber auch das öffentliche Leben: Eine Autobahn und ein Streckenabschnitt der Bahn waren stundenlang gesperrt, nachdem Aktivisten darüber gelaufen waren.

    Der Bagger im Tagebau Hambach wurde nach Polizeiangaben von rund 40 Aktivisten besetzt.
    Der Bagger im Tagebau Hambach wurde nach Polizeiangaben von rund 40 Aktivisten besetzt. © David Young/dpa

    Ein offensichtlich erboster Bauer fuhr nach Polizeiangaben auf einem Acker mit seinem Traktor auf eine Gruppe von Aktivisten zu. Die Polizei stoppte ihn und nahm den Mann vorläufig fest. Gegen den Landwirt wird wegen versuchter Körperverletzung ermittelt. Viele Anwohner aus der Region beschwerten sich bei der Polizei den Angaben nach über Beeinträchtigungen. (dpa)

    Tausende demonstrieren am Tagebauch Hambach

    Tausende Menschen haben am Samstag erneut gegen eine Rodung des Hambacher Walds und für einen Sofortausstieg aus der Braunkohleverstromung demonstriert. Etwa 5.000 Aktivisten...
    Tausende Menschen haben am Samstag erneut gegen eine Rodung des Hambacher Walds und für einen Sofortausstieg aus der Braunkohleverstromung demonstriert. Etwa 5.000 Aktivisten... © dpa | David Young
    ... seien von einem Protest-Camp in Düren-Stepprath aus losgezogen, teilte die Sprecherin der Bewegung
    ... seien von einem Protest-Camp in Düren-Stepprath aus losgezogen, teilte die Sprecherin der Bewegung "Ende Gelände", Selma Richter, mit. © dpa | David Young
    Die Aktivisten wollten die Tagebau-Infrastruktur im Rheinischen Revier lahmlegen.
    Die Aktivisten wollten die Tagebau-Infrastruktur im Rheinischen Revier lahmlegen. © dpa | David Young
    So setzten sich etwa 2500 junge Menschen nach Polizeiangaben auf die Schienen der Transportbahn,...
    So setzten sich etwa 2500 junge Menschen nach Polizeiangaben auf die Schienen der Transportbahn,... © dpa | Christophe Gateau
    ... die Kohle aus dem rheinischen Tagebau Hambach in die Kraftwerke bringt.
    ... die Kohle aus dem rheinischen Tagebau Hambach in die Kraftwerke bringt. © dpa | Christophe Gateau
    Am Hambacher Tagebau stehen Aktivisten kurz vor der Grube. Im Hintergrund ist der Braunkohle-Bagger bereits gestoppt worden.
    Am Hambacher Tagebau stehen Aktivisten kurz vor der Grube. Im Hintergrund ist der Braunkohle-Bagger bereits gestoppt worden. © dpa | David Young
    Klicken Sie sich durch weitere Bilder von den Protesten gegen den Braunkohletagebau in Hambach.
    Klicken Sie sich durch weitere Bilder von den Protesten gegen den Braunkohletagebau in Hambach. © dpa | David Young
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    Klicken Sie sich durch weitere Bilder von den Protesten gegen den Braunkohletagebau in Hambach. © dpa | David Young
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    Klicken Sie sich durch weitere Bilder von den Protesten gegen den Braunkohletagebau in Hambach. © dpa | Christophe Gateau
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    Klicken Sie sich durch weitere Bilder von den Protesten gegen den Braunkohletagebau in Hambach. © dpa | Christophe Gateau
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    Klicken Sie sich durch weitere Bilder von den Protesten gegen den Braunkohletagebau in Hambach. © dpa | Christophe Gateau
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    Klicken Sie sich durch weitere Bilder von den Protesten gegen den Braunkohletagebau in Hambach. © dpa | Christophe Gateau
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    Medienbericht: Linksextremisten sollen Strippen beim Hambach-Protest ziehen

    Laut einem Bericht des Kölner-Stadt-Anzeigers soll am Hambacher Forst auch extremistische Gruppen wie die "Interventionistische Linke" (IL) als Strippenzieher der Proteste involviert sein. Die Zeitung zitierte das Bundesamt für Verfassungsschutz, dem zufolge die IL "die mobilisierungsstärkste Organisation im Linksextremismus" sei. Sie betreibe eine "Radikalisierungsstrategie, die sie gezielt in ihrer Bündnisarbeit einsetzt." Wesentliches Merkmal ihrer Kampagnen sei dabei "der Verzicht auf die offene Propagierung von Gewalt, um auch Nicht-Extremisten für ihre Positionen zu gewinnen".

    NRW-Verfassungsschutzchef Burkhard Freier sagte der Zeitung, Gruppierungen wie die IL interessiere "nicht der Klimawandel, sondern einzig und allein der Systemwechsel". Im Zusammenhang mit den Protesten gegen die Rodung des Hambacher Forsts sehen Staatsschützer in NRW dem Bericht zufolge mit Sorge eine "Allianz aus naturbewegten Protestlern und der linksradikalen Szene". (dpa/red)