Kerpen/Aachen. . Nicht weit vom Hambacher Forst wurden für neue Windräder Bäume gefällt. Doch hier haben Umweltschützer bislang nicht demonstriert.
Eine halbe Autostunde vom Hambacher Forst entfernt, wo Umweltschützer gegen die drohende Rodung protestieren, liegt der Münsterwald bei Aachen. Auch dort sind Bäume gefallen, auch dort geht es um Energiegewinnung – aber nicht um Braunkohle. Jeweils fußballfeldgroß wurde gerodet, weil insgesamt fünf Windräder von 140 Metern Höhe errichtet werden. Medien haben sich gewundert, dass dort nicht auch Umweltschützer protestieren. Den Landesverband für Erneuerbare Energien (LEE) ärgert dieser Vergleich sehr.
Wiederaufforstung an Ort und Stelle
„Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen“, klagt LEE-Geschäftsführer Jan Dobertin. Für alle 67 Wald-Windräder in Nordrhein-Westfalen seien bisher insgesamt 18,5 Hektar Nadel- und Wirtschaftswald umgewandelt, um fortan für 20 Jahre und mehr klimafreundlich Strom zu produzieren. Für den Braunkohletagebau Hambach hingegen seien bereits 3300 Hektar Hambacher Forst abgeholzt worden. Und der Hambacher Forst sei ei ein besonders wertvoller Laubwald, und Braunkohle ein besonders klimaschädlicher Energieträger.
Ein weiter Aspekt, laut Dobertin: Windräder drehen sich in der Regel gut 20 Jahre. Nach dem Betrieb erfolge an Ort und Stelle wieder eine Aufforstung. Die Landfläche des Hambacher Forstes hingegen sei nach den gewaltigen Erdabtragungen für immer verloren.