Essen/Gelsenkirchen. Im Prozess um eine Serie mutmaßlicher Gruppenvergewaltigungen sagten zwei Opfer aus. Die Angeklagten baten die Mädchen um Entschuldigung.
Bittere Tränen der Opfer und Entschuldigungen der Angeklagten: Im Prozess um eine Serie von mutmaßlichen Gruppenvergewaltigungen haben am Mittwoch die ersten Schülerinnen unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgesagt.
Es war gegen halb zehn, als die erste der 16-jährigen Jugendlichen im Essener Landgericht auf dem Zeugenstuhl Platz nehmen musste. Sie war mit Trainingsjacke und Turnschuhen ins Gericht gekommen, machte einen gefassten Eindruck.
Zeugin brach in Tränen aus
Was sie später — als die Zuschauer den Saal verlassen hatten – erzählen musste, ging aber wohl unter die Haut. Anschließend wurde eine zweite Zeugin vernommen. Wie es hieß, weinten beide Schülerinnen viel. Eine brach nach der Vernehmung auch auf dem Gerichtsflur noch einmal in Tränen aus.
Was die 16-Jährigen im Zeugenstand berichtet haben, soll im Wesentlichen das gewesen sein, was auch in der Anklage steht. Danach sind sie unter einem Vorwand in ein Auto gelockt, zu einem abgelegenen Ort gefahren und dort vergewaltigt worden. Die Handys habe man ihnen vorher abgenommen.
Die Angeklagten bestreiten Fehlverhalten
Im Anschluss an die rund vierstündige Vernehmung sollen die fünf Angeklagten beide Schülerinnen um Entschuldigung gebeten haben, mit denen sie mehr oder weniger bekannt waren.
Die Befragung war notwendig geworden, weil die 17 bis 24 Jahre alten Angeklagten aus Essen und Gelsenkirchen bei ihren eigenen Erklärungen vor Gericht persönliches Fehlverhalten zum Teil bestritten hatten. Vier von ihnen sitzen in Untersuchungshaft.