Essen. Wie finde ich das richtige Fitness-Studio? Ein Essener Fitness-Experte gibt Tipps für Anfänger – und erklärt, warum die Deckenhöhe wichtig ist.

Wer im Netz nach Fitness-Studios sucht, verliert schnell den Überblick. So spuckt Google Maps allein für Duisburg knapp 100 Treffer aus - für Bochum sogar über 120. Wie finde ich das richtige Fitness-Studio? Worauf muss ich bei der Wahl achten? Wir haben mit Alexander Schischek, Sportwissenschaftler und Fitness-Coach bei "Körperarbeit", gesprochen. Im Interview erklärt er, worauf es bei der Wahl des Fitness-Studios ankommt.

Das Trainingsziel

"Die erste Frage lautet: Wo will ich hin?", hebt Schischek das eigene Trainingsziel hervor. Sollen gezielt einzelne Muskelbereiche an Geräten trainiert werden oder liegt der Fokus auf dem Kursbereich? Alle weiteren Überlegungen sollten hier ihren Anfang haben.

Die Geräte-Auswahl und Kurse

"Gute Fitness-Studios sind vielfältig ausgestattet", so Schischek. Kursangebote können gerade Fitness-Muffeln helfen, sich zum Training zu motivieren. "Man bewegt sich in der Masse, bekommt neue soziale Kontakte und idealerweise gibt es einen Kursleiter, der die Gruppe motiviert und jeden Einzelnen an seine Grenzen treiben kann." Kraftgeräte helfen hingegen dabei, gezielt Muskelgruppen zu trainieren. Da die Bewegungsabläufe durch die Geräte fast vorgegeben werden, bietet sie zudem wenig Raum für Fehler.

Das Coaching

Gerade für Fitness-Anfänger ist die richtige Beratung entscheidend. Ein guter Trainer ist schnell zu erkennen: "Skeptisch sollte man werden, wenn der Trainer direkt beim ersten Besuch alle Geräte zeigen will", hebt Schischek die Bedeutung der Anamnese hervor. Bei diesem ersten Gespräch fragt der Trainer oder die Trainerin den Gesundheitszustand ab und erstellt einen individuellen Trainingsplan. "Er oder sie sollte dann die Geräte einstellen und die Bewegungen erklären".

Das Probetraining

Bevor der Vertrag unterzeichnet wird, empfiehlt Schischek ein unverbindliches Probetraining. Dabei führt ein Trainer oder Trainerin durch das Studio, zeigt die Geräte und stellt sie ein. "Dieses Probetraining muss nicht kostenlos sein", betont der Fitness-Coach. "Ich gehe ja auch nicht zum Frisör und lass mir die Haare zur Probe schneiden, ohne zu bezahlen", so Schischek. Er empfiehlt, das Probetraining zu der Zeit anzusetzen, zu der sie auch künftig trainieren möchten - um zu sehen, wie voll das Studio zu dieser Zeit normalerweise ist. Gute Studios geben laut Schischek nach dem Probetraining auch Zeit, die Entscheidung für oder gegen einen Vertrag zu überdenken. "Wer direkt auf einen Vertragsabschluss drängt, ist nicht seriös."

Das Gebäude

Beim ersten Gang ins Fitness-Studio der Wahl lohnt ein genauer Blick auf das Umfeld: Wie weit ist die Anreise zum Studio? Gibt es genug Parkplätze vor Ort? Wer trainiert dort? Werden die Leute von Trainern beraten? Auch die Sauberkeit ist in Fitness-Studios ein wichtiges Thema. So sollten Desinfektionsständer im Trainingsbereich verteilt sein. Zudem gibt Alexander Schischek den Tipp, auf die Deckenhöhe zu achten. "Eine hohe Decke ist von Vorteil, damit die warme Luft aufsteigen kann und es nicht zu stickig wird".

Die Kosten

"Normalerweise gilt: Je länger der Vertrag läuft, desto günstiger ist der Monatsbeitrag", so Schischek. Billig muss dabei nicht schlecht sein - vielmehr komme es darauf an, ob das Studio zum persönlichen Trainingsziel passt.