Düsseldorf. . Armin Laschet hätte vermutlich nie gedacht, dass ihn ausgerechnet Christina Schulze Föcking einmal in ein solches Dilemma stürzen könnte. Die freundliche Landwirtin aus Steinfurt, Mutter zweier Kinder und Liebling der konventionellen Bauern in den dörflichen CDU-Hochburgen, war als eine der wenigen Minister-Aspiranten gesetzt.
Armin Laschet hätte vermutlich nie gedacht, dass ihn ausgerechnet Christina Schulze Föcking einmal in ein solches Dilemma stürzen könnte. Die freundliche Landwirtin aus Steinfurt, Mutter zweier Kinder und Liebling der konventionellen Bauern in den dörflichen CDU-Hochburgen, war als eine der wenigen Minister-Aspiranten gesetzt.
Seit Wochen aber konnte dem Ministerpräsidenten nicht mehr verborgen bleiben, dass die 41-Jährige dem Amt weder handwerklich noch nervlich gewachsen war. Laschet konnte sich leicht ausmalen, welche Dauerbelastung für seine gesamte Regierung ein Untersuchungsausschuss zur „Hacker-Attacke“ auf Schulze Föckings Privatfernseher bedeutet hätte, die sich ja als bloßer Bedienfehler eines Familienmitglieds erwiesen hatte.
Andererseits ist der Rücktritt nur die weniger schlimme von zwei schlechten Optionen. Denn Laschet muss nun einen Polit-Profi finden, der das „durchgrünte“ Umweltministerium in den Griff bekommt. Wegen der männlichen Unwucht in seinem Kabinett soll es eine CDU-Frau sein. Da sich in Landtag und Bundestag niemand aufdrängt, wird über eine Rochade spekuliert. Die resolute Heimatministerin Ina Scharrenbach könnte ins Umweltministerium wechseln. Mögliche Nachfolgerin wäre die frühere Dortmunder Dezernentin Diane Jägers.
Die Staatskanzlei im Visier
Der Scheinwerfer in der „Hacker-Affäre“ ist mit Schulze Föckings Abgang obendrein auf die Staatskanzlei selbst gerichtet. Laschet muss bereits heute in der Fragestunde des Landtags darlegen, wie sein Regierungssprecher Christian Wiermer am 16. März im Namen des Kabinetts „die offenkundig kriminellen Eingriffe in die Privatsphäre der Ministerin“ verurteilen und gar von „mindestens teilweise gelungenen“ Versuchen des Daten-Zugriffs berichten konnte. Bisher bekannte Schriftstücke von Polizei und Staatsschutz gaben das zu diesem Zeitpunkt so nicht her.