Essen. In der kommenden Woche drohen in mehreren Städten ganztägige Warnstreiks. Betroffen sind etwa Kitas, die Ogata-Betreuung und der Nahverkehr.
Nach dem Scheitern der zweiten Verhandlungsrunde mit den kommunalen Arbeitgebern ruft die Gewerkschaft Verdi in verschiedenen NRW-Städten zu ganztägigen Warnstreiks auf. "Die Beschäftigten sind empört und enttäuscht, dass auch die zweite Verhandlungsrunde ohne ein Angebot beendet worden ist", begründet Henrike Eickholt, kommissarische Verdi-Bezirksgeschäftsführerin Ruhr-West, die Entscheidung. Mit dem Warnstreik wollen die Beschäftigten den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.
Warnstreiks im offenen Ganztag, Kitas und im Nahverkehr
Betroffen sind in Essen die Ruhrbahn, die kommunale Verwaltung, rund 50 städtische Kindertagesstätten sowie zahlreiche Ganztags-Betreuungsbetriebe in den Grundschulen. "Wir rechnen mit einer hohen Beteiligung und raten allen Eltern, sich für Dienstag eine Ausweichmöglichkeit bei der Kinderbetreuung zu organisieren", sagt Eickholt. Allein für Protestzüge und eine Kundgebung, die derzeit organisiert werden, rechnet die Gewerkschaft mit bis zu 3000 Teilnehmern. Erhebliche Einschränkungen werde es wohl auch im Nahverkehr geben.
In Mülheim werden die Arbeitnehmer der Ruhrbahn für den 20. März ebenfalls aufgerufen. Am Mittwoch, 21. März, soll es einen Warnstreik im Öffentlichen Dienst in Oberhausen und Mülheim geben. Dadurch solle es "erhebliche Einschränkungen" im Nahverkehr, beim Bürgerservice, in den städtischen Kitas und den Offenen Ganztagsschulen kommen.
In Herne sollen am 20. März die 19 städtischen Kitas geschlossen und die Busse der Verkehrsbetriebe HCR in den Depots bleiben. Darüber hinaus seien alle öffentlichen Einrichtungen der Stadt sowie das Jobcenter und die Agentur für Arbeit betroffen. Am Streik soll sich laut Verdi-Gewerkschaftsseketär Norbert Arndt auch das Wasser- und Schifffahrtsamt beteiligen, da die Tarifverhandlungen für Bedienstete der Städte und Gemeinden sowie des Bundes gelten.
In Duisburg werden am 20. März zwischen 3 und 12 Uhr keinen Busse und Stadtbahnen fahren, das Kundencenter schließt bis 13 Uhr seine Türen. Auch werden alle 83 städtischen Kitas, Stadtwerke und Sparkasse, Wirtschaftsbetriebe, Jobcenter und Verwaltung bestreikt. In den Kitas richtet die Stadt Notgruppen ein.
Gewerkschaft fordert sechs Prozent mehr Lohn
Der Warnstreik erfolgt im Zuge der bundesweiten Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst, die derzeit laufen. Die Gewerkschaft fordert unter anderem sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt. Bereits in der vergangenen Woche hatte es einen Warnstreik in Duisburger Kitas gegeben. (red)