An Rhein und Ruhr. . Hilft ja alles nichts: Ende Dezember ist Schluss, kein Bergbau mehr im Revier, die letzte Schicht, die letzte Seilfahrt, wir von der NRZ wollen uns mit einer Verbeugung vom Bergbau verabschieden und den Helm vor der Leistung der Kumpel ziehen. Und wir hätten Sie gerne dabei. Also jedenfalls eine Abordnung von Ihnen. Für zwei Termine im Mai und im September verlosen wir unter den Lesern jeweils 20 Tickets für zwei recht besondere Touren.

Hilft ja alles nichts: Ende Dezember ist Schluss, kein Bergbau mehr im Revier, die letzte Schicht, die letzte Seilfahrt, wir von der NRZ wollen uns mit einer Verbeugung vom Bergbau verabschieden und den Helm vor der Leistung der Kumpel ziehen. Und wir hätten Sie gerne dabei. Also jedenfalls eine Abordnung von Ihnen. Für zwei Termine im Mai und im September verlosen wir unter den Lesern jeweils 20 Tickets für zwei recht besondere Touren.

Was passt zum Rückblick auf Geschichte besser als authentische Geschichten. Und die hat Heinrich Birkenstock (68) im Köcher. Auf Kohle geboren, den Beruf von der Pike auf gelernt, zum Markscheider hochgearbeitet, studierter Ingenieur und seit einigen Jahren als Fremdenführer in Sachen Steinkohle unterwegs, der Touristen und Interessierten bis ins Detail und gerne erklärt, was Sache ist unter Tage, wie das so lief im Streb. Technisch, menschlich.

Kleine Zeitreise zurück ins Jahr 1965. „Ich bin gleich nach der Volksschule mit 14 zum Bergbau gegangen. Mein Vater, mein Opa, alle haben sie damals in Essen-Heisingen auf Carl-Funke gearbeitet. Also gab’s auch keine Diskussion über meine Zukunft. Mit 16 bin ich dann eben 1965 das erste Mal unter Tage gewesen.“ Toller Moment? „Nein, die Enge, der Lärm, die schlechte Luft, ich hatte weiche Knie. Aber ich durfte die Angst ja nicht zeigen. Auch zu Hause nicht. ‘Stell dich nicht an, da sind wir alle durch’ hieß es dann nur.“

Der kleine Heinrich lernt schnell das Einmaleins des Bergbaus. „Dass man sich besser nur auf weiches Holz setzt. Weil hartes Holz die Kälte zieht. Auch im Büro oben gab’s tolle Sachen zu lernen. Wie etwa kriege ich einen Kasten Bier in eine Dienst-Aktentasche. Na, wir wurden ja immer geschickt. Und Bier wurde früher gerne und viel getrunken.“

Heinrich ist aber nicht nur Dr. Dönekes, er ist auch ein Lexikon wenn es um Bergbau-Technik geht. Als Ingenieur ist er auf fast allen Bergwerken im Ruhrgebiet eingefahren, aber auch beim Euro-Tunnel unter dem Ärmelkanal hat er mit seinem Bergbau-Know-how mitgebuddelt. Auch deshalb schmerzt ihn der nahe Abschied des Bergbaus so. „Der Verlust an HighTech ist schon gewaltig. Da waren wir führend in der Welt. Auch was die Sicherheit unter Tage anging.“

Und heute? Es macht ihm Spaß, es ist ihm aber auch Verpflichtung, all dieses Wissen weiterzugeben. „Ich will den jungen Leuten erzählen, wie es damals war. Wie die Menschen noch vor gar nicht so vielen Jahren im Ruhrgebiet gearbeitet, wie sie gelebt haben.“

Das will er den NRZ-Lesern dann auch am 5. Mai vermitteln.