An Rhein und Ruhr. . Immer weniger Jugendliche in Nordrhein-Westfalen verbüßen Jugendarrest. Die Zahl der Jugendarrestfälle sei von mehr als 8600 im Jahr 2006 auf gut 4800 im Jahr 2016 kontinuierlich gesunken (minus 44%). Das geht aus einem am Mittwoch im Rechtsausschuss des Landtags vorgestellten Jugendarrest-Bericht des Kriminologischen Dienstes NRW hervor. Die häufigsten Delikte sind Körperverletzung, Diebstahl und Unterschlagung, gefolgt von Raub und räuberischer Erpressung sowie Drogendelikten. Für nachhaltige pädagogische Maßnahmen sei der Jugendarrest aufgrund der kurzen Dauer nicht geeignet, heißt es in dem Bericht.
Immer weniger Jugendliche in Nordrhein-Westfalen verbüßen Jugendarrest. Die Zahl der Jugendarrestfälle sei von mehr als 8600 im Jahr 2006 auf gut 4800 im Jahr 2016 kontinuierlich gesunken (minus 44%). Das geht aus einem am Mittwoch im Rechtsausschuss des Landtags vorgestellten Jugendarrest-Bericht des Kriminologischen Dienstes NRW hervor. Die häufigsten Delikte sind Körperverletzung, Diebstahl und Unterschlagung, gefolgt von Raub und räuberischer Erpressung sowie Drogendelikten. Für nachhaltige pädagogische Maßnahmen sei der Jugendarrest aufgrund der kurzen Dauer nicht geeignet, heißt es in dem Bericht.
Die umstrittenen „Warnschussarreste“ machen in NRW nur einen geringen Teil der Jugendarreste aus. Ihr Anteil lag im ersten Halbjahr 2017 bei maximal gut sechs Prozent. Beim Warnschussarrest können junge Straftäter, die zu einer Bewährungsstrafe verurteilt werden, für bis zu vier Wochen eingesperrt werden.
Wegen der sinkenden Zahlen beim Jugendarrest stehen in den fünf Jugendgefängnissen in NRW Zellen leer. Denn die Zahl der Plätze war infolge des Anstiegs der Jugendarrestzahlen bis 2006 zunächst erhöht worden. 2016 aber sei nur noch im Durchschnitt jede zweite Zelle im Jugendarrest belegt gewesen (knapp 49%). Mit Schließung der Jugendarrestanstalt Essen Ende 2016 sei die Belegquote bis Sommer 2017 wieder auf rund 62% gestiegen.
Mit einem Anteil von etwa zwei Dritteln ist der ein bis vier Wochen lange Dauerarrest die häufigste Sanktionsmaßnahme. Im Jahr 2016 wurde in knapp 3310 Fällen in NRW Dauerarrest verhängt. Die meisten Jugendlichen müssen dabei zwei Wochen absitzen. Die leichtere Form ist der Freizeitarrest, der an Wochenenden oder in den Schulferien abgesessen werden kann. Freizeitarrest wurde in rund 1160 Fällen angeordnet.
Vorher nicht aufgefallen
Bei den kurzzeitigen Arresten liegt der Anteil der Mädchen und jungen Frauen bei knapp 28%, bei den Dauerarrestanten machen Frauen nur knapp 16% aus. Im Durchschnitt sind die Arrestanten bei Beginn der Strafmaßnahme 18 Jahre alt. Der Gesamtanteil deutscher Staatsbürger ohne Migrationshintergrund im Jugendarrest liegt bei 70%. Mehr als die Hälfte der Jugendlichen ist zuvor nicht mit Arresten oder Vorstrafen aufgefallen. Beim Freizeitarrest sind sogar 80% der Jugendlichen weder vorbestraft noch waren sie schon einmal im Jugendarrest. Jugendliche können zu Jugendarrest verurteilt werden, wenn dem Richter eine Jugendstrafe noch nicht geboten erscheint.