Essen. Wenn es um den Schutz ihrer Jungen geht, schalten viele Tiere auf Angriff - auch Bussarde. Das können Jogger schmerzlich zu spüren bekommen.
Jogger sollten im Moment auf mögliche "Luftangriffe" gefasst sein: Mäusebussarde verteidigen ihre Brutreviere und sehen in Läufern eine Gefahr für ihre Jungen. "Es trifft vor allem Jogger und Radfahrer, die bunte Kleidung und keine Kopfbedeckung tragen", sagt Heinz Kowalski, stellvertretender NRW-Landesvorsitzender des Naturschutzbundes NABU.
Scharfe Krallen verletzten Läufer am Kopf
Meist handele es sich um Scheinangriffe, mit denen die Tiere den vermeintlichen Feind vertreiben wollten. In seltenen Fällen könne es vorkommen, dass sie mit ihren scharfen Krallen die Kopfhaut des Joggers streifen und verletzen."In der Regel ist für die Jogger das Erschrecken aber größer als die tatsächliche Gefahr", sagte Bernd Jellinghaus, Vogelexperte beim NABU Ennepe-Ruhr-Kreis. "Die Bussarde kommen meist lautlos von hinten angeflogen, mit ausgefahrenen Krallen und ausgebreiteten Flügeln. Wenn jemand nicht damit rechnet, wirkt das schon sehr bedrohlich."
Erftstadt beispielsweise hat nun nach eigenen Angaben Warnschilder aufgestellt, nachdem mehrere Bürger Bussard-Attacken im Ortsteil Gymnich gemeldet hatten. Dort führten mehrere Wirtschaftswege, die bei Joggern beliebt sind, an Baumreihen entlang, in denen Greifvögel ihre Horste hätten, sagte eine Sprecherin. "Man muss sich klarmachen, dass es sich um ein normales Verhalten der Tiere handelt - sie wollen einfach ihre Jungen verteidigen." (dpa)