Duisburg/Mülheim/Oberhausen. Heftige Gewitter mit Hagel sind in der Nacht über das Ruhrgebiet gezogen. Mancherorts gingen Scheiben zu Bruch. Warnung vor neuen Gewittern.
Nach der Hitze kamen die Gewitter: Zwischen etwa 2 und 3 Uhr früh ist in der Nacht zu Dienstag ein Unwetter mit größeren Hagelschauern über Teile des westlichen Ruhrgebiets hinweggezogen. Dabei gingen nach Aussagen von Anwohnern sogar Auto- und Fensterscheiben zu Bruch.
Das Radar-Echo von Kachelmannwetter zeigt den Hagelniederschlag um 2.40 Uhr über dem Duisburger Osten.
Während die Hagelanalyse bis zu vier Zentimeter große Hagelkörner registriert, zeigt die Karte, dass zum Beispiel im Duisburger Westen kein Hagel heruntergekommen ist. Hier der NRW-Überblick.
Unwetterzentrale meldete höchste Warnstufe
Die Unwetterzentrale meldete wegen 1200 Blitzen innerhalb von zehn Minuten die höchste Warnstufe im Ruhrgebiet.
Starkregen und Hagel auch in Mülheim und Oberhausen
Auch in Oberhausen und Mülheim zog das Gewitter mit Starkregel, Hagel und Sturm hinweg. In den sozialen Netzwerken zeigen Menschen aus Oberhausen Hagelkörner so groß wie Aprikosen. Ein Mülheimer hat das Gewitter in der Nacht gefilmt:
Die Größe der Unwetterschäden hielt sich jedoch in Grenzen. Die Feuerwehr musste weder in Duisburg, Oberhausen noch in Mülheim ausrücken, hieß es in allen drei Städten auf Anfrage.
Fahrradfahrerin in Aachen vom Blitz erschlagen
Schwere Folgen hatte am Abend ein Gewitter in Aachen: Eine Frau wurde dort vom Blitz erschlagen. Die 73-Jährige sei am Stadtrand mit ihrem Fahrrad unterwegs gewesen und offenbar von einem Gewitter überrascht worden, sagte ein Polizeisprecher. Ein Spaziergänger habe sie am Montagabend gefunden. Einer Mitteilung der Feuerwehr zufolge ließ der Stromstoß die Kette ihres Rades schmelzen. Die Seniorin sei unter einem Baum gefunden worden, der Rettungsdienst habe nur noch ihren Tod feststellen können.
Bevor die Gewitter kamen, wurde am Montag in Koblenz der Hitzerekord dieses Jahres nach nur einem Tag gebrochen - dort meldete der Deutsche Wetterdienst 34,6 Grad. Auf Platz zwei und drei kamen Stationen in Köln: Am Flughafen Köln-Bonn wurde es 34,4 Grad heiß, an der Station Köln-Stammheim 34,3 Grad. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes muss am Dienstag vor allem der Osten mit teils schweren Gewittern rechnen.
Warnung vor neuen Gewittern am Dienstag
Die große Hitze ist erst einmal vorbei, aber in den kommenden Tagen bleibt es insgesamt recht sommerlich und es wird auch wieder wärmer.
Einzelne Gewitter sind am Dienstag im Westen noch möglich, am kräftigsten können diese nachmittags noch im Osten von NRW ausfallen. „Vor allem hier sind noch einmal heftiger Starkregen, örtlich auch Hagel und Sturmböen möglich“, sagt Fabian Ruhnau vom Wetterdienst Kachelmannwetter. Dabei wird es schwülwarm.
Der Deutsche Wetterdienst hat für Teile NRWs eine Vorabinformation Unwetter herausgegeben, die bis in die Nacht zu Mittwoch hinein gilt. "Ab den Nachmittagsstunden muss mit einzelnen unwetterartigen Gewittern gerechnet werden", warnen die Meteorologen etwa für den Hochsauerlandkreis. Dabei könnten örtlich auch heftiger Starkregen zwischen 25 und 40 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit, schwere Sturmböen um 100 km/h und Hagel auftreten. Die Vorabinformation ist "ein erster Hinweis auf erwartete Unwetter".
Es bleibt auch den Rest der Woche sommerlich
Am Mittwoch ist es der Prognose von Kachelmannwetter zufolge mit Schauern und Gewittern schon wieder vorbei und nachmittags setzt sich nach einem teils wolkigen Start in den Tag die Sonne durch, dabei soll es meist trocken bleiben. Bei angenehmen 22 bis 24 Grad liegen die Höchstwerte.
Trocken bleiben mit viel Sonnenschein wird es dann auch am Donnerstag und ebenfalls am Freitag soll das sonnige Wetter noch halten. Es wird wieder wärmer bei sommerlichen 24 bi 27 Grad, am Freitag sind sogar wieder 29 Grad drin sein! „Am Samstag könnten dann neue kräftige Gewitter drohen, für Details ist es aber noch viel zu früh“, erklärt Ruhnau mit einem ersten Trend für das Wochenende. (red/dpa)