Oberbergischer Kreis. . Das erste medizinische Zentrum für Contergan-Geschädigte in Nordrhein-Westfalen ist im oberbergischen Nümbrecht eröffnet worden. In dem ambulanten Schwerpunktzentrum an der Rhein-Sieg-Klinik werden Betroffene auf körperliche und psychische Folgeschäden untersucht und individuelle Therapiepläne erstellt. Sie sollen durch die spezielle medizinische Versorgung möglichst lange ein eigenständiges Leben führen können, teilte das NRW-Gesundheitsministerium gestern mit.

Das erste medizinische Zentrum für Contergan-Geschädigte in Nordrhein-Westfalen ist im oberbergischen Nümbrecht eröffnet worden. In dem ambulanten Schwerpunktzentrum an der Rhein-Sieg-Klinik werden Betroffene auf körperliche und psychische Folgeschäden untersucht und individuelle Therapiepläne erstellt. Sie sollen durch die spezielle medizinische Versorgung möglichst lange ein eigenständiges Leben führen können, teilte das NRW-Gesundheitsministerium gestern mit.

Folgeschäden im Alter

Durch das in den 50er-Jahren auf den Markt gebrachte Schlafmittel Contergan waren allein in Deutschland 5000 Kinder mit schweren Missbildungen auf die Welt gekommen. Geschädigte mit kurzen Armen setzen im Alltag ihre Füßen ein. Im fortgeschrittenen Alter litten sie nun massiv unter Folgeschäden wie Nacken- und Rückenschmerzen sowie Schmerzen an Schulter-, Knie- und Hüfte, stellte die medizinische Leitung des Zentrums mit. Daneben gebe es psychische Beeinträchtigungen. Die Klinik hat nach Ministeriumsangaben jahrelange Erfahrung in der Diagnostik und Therapie von Contergan-Geschädigten.

In NRW leben laut Ministerium heute rund 800 contergangeschädigte Menschen.