An Rhein und Ruhr. . Das Statistische Landesamt meldet deutlich mehr Baugenehmigungen. Im Baugeschäft geht es um viel Geld. Einen Rekord führt das Land auch noch an.

Der Wohnungsbau in Nordrhein-Westfalen boomt. Die weiter niedrigen Zinsen sowie die Unterbringung von Flüchtlingen spornen den Markt an. Das Statistische Landesamt meldet für 2016 bei den Baugenehmigungen nrw-weit ein Plus von 19,3% gegenüber dem Vorjahr. Erstmals seit dem Jahr 2000 wurden auch wieder mehr als 65 000 Wohnungen freigegeben – nämlich 66 552.

Der Boom hat vor allem mit Mehrfamilienhäusern zu tun, bei Wohnheimen hat die Zahl der Baugenehmigungen sogar um fast das Anderthalbfache zugenommen. Bei Zweifamilienhäusern gab es einen deutlichen Zuwachs. Bei Einfamilienhäusern hingegen gab es weniger Baugenehmigungen (-5,2%).

Die NRW-Bauindustrie hatte erst kürzlich von einer „hervorstechenden Baukonjunktur“ gesprochen. Die Nachfrage im Wohnungsbau sei für die Branche seit 2015 von besonderer Bedeutung. Mit einem Auftragseingang von knapp 2,2 Mrd Euro habe der Wohnungsbau 2016 um 18% über dem Vorjahresniveau gelegen. Im Zweijahresvergleich beträgt der Zuwachs sogar stattliche 36,7%. „Gegen Wohnungsnot hilft nur Bauen, Bauen, Bauen“, zeigte sich Verbandsgeschäftsführerin Beate Wiemann überzeugt.

Öffentliche Fördermittel

Im Hause von NRW-Bauminister Michael Groschek (SPD) zeigt man sich auf NRZ-Nachfrage überzeugt, dass der Boom auch in 2017 anhält – und das nicht nur auf dem freien Markt. NRW werde auch den sozialen Wohnungsbau weiter kräftig fördern. Schon jetzt würden 40% aller Sozialwohnungen, die überhaupt in Deutschland gebaut werden, in NRW errichtet: „Wir sind hier bundesweit spitze.“