Brüssel. Die Städteregion Aachen fordert die Stilllegung der belgischen Atomkraftwerke an der Grenze. Am Donnerstag will sie die zweite Klage einreichen.

  • Aachen will erreichen, dass Tihange 2 abgeschaltet wird
  • Ein weiteres Verfahren läuft bereits
  • Belgien hält Atomkraftwerke für sicher

Im Streit um die Sicherheit der belgischen Atomkraftwerke wollen die Städte und Gemeinden der Grenzregion ein weiteres Gericht einschalten. In Brüssel will die Städteregion Aachen am Donnerstag ihre zweite Klage einreichen, um vor einem Gericht die generelle Stilllegung des stark umstrittenen Meilers Tihange 2 zu erreichen.

Derzeit klagt der Kommunalverband Städteregion bereits vor dem obersten belgischen Verwaltungsgericht, dem Staatsrat, gegen die Wiederinbetriebnahme von Tihange 2 im Dezember letzten Jahres. Tihange bei Lüttich liegt rund 60 Kilometer südwestlich von Aachen. Pannen in den beiden grenznahen Atomkraftwerken Doel 3 und Tihange 2 haben wiederholt für Aufsehen gesorgt. Unter der Federführung der Städteregion kämpfen die Niederlande, Luxemburg, Rheinland-Pfalz und NRW für ein Abschalten des Meilers.

Belgien hält seine Atomkraftwerke für sicher

Auch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat wiederholt gefordert, die mehr als 30 alten Anlagen zumindest zeitweise stillzulegen und zu überprüfen. Anders als Deutschland hält Belgien aber seine Atomkraftwerke trotz der jüngsten Zwischenfälle für absolut sicher. Belgien hatte sich schon einmal zu einem Atomausstieg ab 2015 entschlossen, die Laufzeiten aber dann doch wieder bis 2025 verlängert. (dpa)