An Rhein und Ruhr. . In Bochum soll ab Januar 2017 ein internationales Zentrum für Internetforschung entstehen. Das „Center for Advanced Internet Studies“ (CAIS) will Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern nach NRW holen, damit sie dort je bis zu sechs Monate zu den gesellschaftlichen Folgen der Digitalisierung forschen. Das NRW-Wissenschaftsministerium fördert das Projekt bis 2019 mit knapp drei Millionen Euro.
In Bochum soll ab Januar 2017 ein internationales Zentrum für Internetforschung entstehen. Das „Center for Advanced Internet Studies“ (CAIS) will Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern nach NRW holen, damit sie dort je bis zu sechs Monate zu den gesellschaftlichen Folgen der Digitalisierung forschen. Das NRW-Wissenschaftsministerium fördert das Projekt bis 2019 mit knapp drei Millionen Euro.
Beteiligt sind die Unis Bochum, Düsseldorf, Bonn und Münster sowie das Grimme-Institut in Marl. Gemeinsam wollen sie ein Zentrum schaffen, das „zur Bewältigung der gesellschaftspolitischen Herausforderungen beiträgt, die mit der Digitalisierung und dem Internet verbunden sind“, wie die Wissenschaftler mitteilten. Erforscht werden sollen etwa Datenschutz und Urheberrecht, Wissensverbreitung und der Missbrauch des Internets durch Extremisten und Populisten.
Die Forscher werden sich nicht nur untereinander austauschen, kündigt der wissenschaftliche Direktor des CAIS, Prof. Michael Baurmann, an: „Die am CAIS tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden mit interessierten Bürgern intensiv kommunizieren.“
Das Zentrum soll nach dem Wunsch der Wissenschaftler ein erster Schritt zu einem „Deutschen Internet-Institut“ sein. Das Bundeswissenschaftsministerium hat derzeit einen Konzept-Wettbewerb für ein solches Institut ausgeschrieben. Neben Bochum sind dafür noch Karlsruhe, München, Berlin und Hannover als Standorte im Rennen.
NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze räumt Nordrhein-Westfalen als Standort gute Chancen ein. „Das Land NRW bietet exzellente Bedingungen für ein solches Forschungsinstitut“, teilte sie auf Anfrage mit.
Deutschland ist im internationalen Vergleich spät in die Erforschung des gesellschaftlichen Wandels durch das Internet eingestiegen. Ein entsprechendes Institut in Harvard in den USA gibt es seit 1998. 2011 eröffnete in Berlin das „Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft“. Das Institut ist umstritten, weil es sich unter anderem mit mehreren Millionen Euro vom Internetriesen Google fördern lässt.