An Rhein und Ruhr. . 47 875 Menschen mit Handicap als erwerbslos gemeldet. Arbeitsagentur startet Aktionswoche
Sechs Prozent ist die Pflichtquote für große Unternehmen. Die Arbeitsagentur geht mit gutem Beispiel voran – bei ihr liegt der Anteil der Mitarbeiter mit Handicap über 9%. „Menschen mit Behinderungen sind heute aus dem Arbeitsleben kaum wegzudenken“, sagt Christiane Schönefeld, Chefin der Regionalagentur. NRW-weit werben die Agenturen ab Montag zur „Woche der Menschen mit Behinderung“ dafür, dass Betriebe mehr Personen mit Handicap einstellen. Es gebe diverse Fördermöglichkeiten, etwa wenn es um die Einrichtung des Arbeitsplatzes geht. Bei der Arbeitsagentur appelliert man an Firmen, Menschen mit Behinderung eine Chance zu geben.
Ein paar Zahlen und Fakten: Genau 47 875 schwerbehinderte Menschen waren im September 2016 in Nordrhein-Westfalen als arbeitslos registriert – ein Drittel von ihnen wurde von den Arbeitsagenturen betreut, zwei Drittel von Jobcentern. Langzeitarbeitslosigkeit ist unter Menschen mit Handicap besonders verbreitet. Die Chance auf einen Arbeitsplatz ist - statistisch gesehen - nur halb so groß wie bei Menschen ohne Behinderung. Erwerbslose mit Handicap sind im Schnitt auch deutlich älter als die Gesamtheit der Arbeitslosen (41% sind 55 Jahre und älter).
Steigende Beschäftigung
Was Hoffnung macht: Die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen stieg jüngsten Daten zufolge stetig. Allein zwischen Oktober 2015 und September dieses Jahres konnten 15 500 Schwerbehinderte eine Beschäftigung auf dem 1. Arbeitsmarkt finden, weitere 13 100 starteten eine Ausbildung oder eine Beschäftigungsmaßnahme.
Fast 60% der schwerbehinderten Erwerbslosen streben Tätigkeiten auf dem Niveau einer Fachkraft an, vor allem bei den Sicherheitsberufen, in der Unternehmensorganisation der Logistikbranche oder im Verkauf. Weil es bei den Sicherheitsberufen nur wenige freie Stellen gibt, rät die Arbeitsagentur unbedingt zur Weiterbildung, um auch für Alternativen offen zu sein.